Ingolstadt
"Diesen Tag gibt es nur einmal im Leben"

1193 Erstklässler starten ins Schulleben – Verkehrswacht sucht noch Schulweghelfer

16.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:14 Uhr

Gleich an ihrem ersten Schultag lernen die Abc-Schützen von Edgar Staniszewski, warum Verkehrsregeln so wichtig sind - Fotos: Eberl

Ingolstadt (DK) 1193 Kinder aus Ingolstadt sind gestern in die Schule gekommen. Wie jedes Jahr hat die Verkehrswacht bei der Auftaktveranstaltung der Aktion „Sicher zur Schule – sicher nach Hause“ die frischgebackenen Erstklässler zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr animiert und bunte Mützen verteilt – diesmal an der Grundschule Friedrichshofen.

 

Die Kinder saßen mit ihren Schultüten in der Aula, dahinter dicht gedrängt die stolzen Eltern. „Diesen Tag gibt es nur einmal im Leben“, sagte Edgar Staniszewski, der durch das Programm führte. Für Kinder sowie Eltern beginne nun eine lange Reise in die Zukunft, betonte der Leiter der Jugendverkehrsschule.

Eines sei wichtig zu wissen: „Kinder kann man im Straßenverkehr nicht behandeln wie kleine Erwachsene.“ Obwohl die Schulanfänger bewiesen, dass sie schon einiges gelernt haben über das richtige Verhalten an Zebrastreifen und Ampeln. „Nur bei Grün rübergehen“, erklärte einer der Abc-Schützen. Als Staniszewski wissen wollte, ob die Erwachsenen das immer richtig machen würden, waren sich die Kinder einig: Auf ihr „Jaaaa!“ ernteten sie ein lautes Lachen seitens der Eltern.

Bevor die Ehrengäste zu Wort kamen, gab die Musikklasse 2a einige Lieder zum Besten. Für den „Westensong“ zogen die Zweitklässler gelbe Westen an. „Damit mich alle sehen, mach’ ich mich jetzt schick“, sangen sie – um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die richtige Kleidung im Straßenverkehr sein kann. „Jetzt kommt leider die dunkle Jahreszeit, da sind bunte Jacken und Rückstrahler umso wichtiger“, bestätigte Erich Daubmeier, Niederlassungsleiter der Prüfgesellschaft Dekra, der für die Kinder rote Kappen mitgebracht hatte.

Danach durfte einer der Erstklässler Staniszewskis Co-Moderator spielen. Mit „Was macht die Polizei“ richtete Mark sich an Günther Gietl, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. „In den nächsten zwei Wochen werden wir jeden Tag an mehr als 30 Schulen aufpassen, damit euch nichts passiert“, sagte Gietl. Außerdem dankte er den rund 260 Schulweghelfern, die die Polizei in diesem Schuljahr unterstützen. Gleichzeitig heiße er jederzeit neue Helfer willkommen: „Es fehlen immer Freiwillige.“

Auch bei der INVG bohrte Mark nach: „Was ist mit Schulbussen“ Etwa 200 Busse seien bei der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft im Einsatz, erklärte Geschäftsführer Robert Frank. „Viele davon für die Schulen, damit ihr alle pünktlich zum Unterricht kommt.“ Er bat die Erstklässler, an Haltestellen gut aufzupassen und sich im Bus immer festzuhalten.

Ein Ehrengast wurde ganz besonders begrüßt: Damit er die Auftaktveranstaltung besuchen konnte, hat Christian Lösel die Einschulung seiner eigenen Tochter verpasst. „Ich glaube, mir geht es wie allen Eltern, wir waren sehr aufgeregt heute Morgen“, erzählte der Oberbürgermeister. „Ich hab’ mich gefreut, als mir die Schultüte mit den aufgemalten und aufgeklebten Tieren präsentiert wurde.“ Die erste Zeit in der Schule sei anstrengend für Kinder, weil so viele neue Themen auf sie zukommen würden.

Auch Schulleiter Wilhelm Kaufmann richtete sich mit einem kurzen Grußwort an die Erstklässler. Vor allem appellierte er aber an die Eltern: „Wir haben etwa 500 Schüler an Grund- und Mittelschule, aber nur eine Straße“, sagte Kaufmann. „Damit ist das Verkehrschaos eigentlich schon vorprogrammiert.“ Er bitte die Eltern deshalb, die Kinder so schnell wie möglich an einen selbstständigen Schulweg zu Fuß zu gewöhnen. „Das ist gesund und entlastet den Verkehr.“

Ehe die Schulanfänger im Pausenhof ihren Klassen zugeteilt wurden, bekamen sie von den Ehrengästen kleine Geschenke überreicht: Mit den roten Kappen sowie leuchtend gelben Mützen mit bunten Bommeln für den Winter sollten sie für den Schulalltag bestens ausgerüstet sein, der spätestens heute beginnt.