Ingolstadt
Die Trockenzeit endet

Schwimmbad Südwest öffnet im September

21.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Noch fließt der Beton, bald aber das Wasser: Das Sportbad an der Jahnstraße wächst schon in die Höhe. Bis Mitte September soll die Bodenplatte für das Becken fertig sein.

Ingolstadt (DK) Am 16. September beginnt nicht nur die Schule wieder, sondern dann findet planmäßig dazu auch die Trockenzeit im Südwesten der Stadt ihr Ende: Das Hallenbad in der Ochsenschlacht wird – Stand gestern – pünktlich fertig. Nicht nur beim SC Delphin dürfte das Aufatmen darüber groß sein.

HALLENBAD SÜDWEST

Es ist nicht nur die Trockenzeit, sondern auch die des schwimmtechnischen Notfallplans, die in Ingolstadt jetzt endet. Der SC Delphin und viele andere Freizeitsportler mussten in den vergangenen zwölf Monaten im Hallenbad Mitte, dem Wonnemar und dem Freibad zusammenrücken oder frieren. Die Schulen ließen den Schwimmunterricht teilweise ausfallen. Der Wiedereröffnung in der Ochsenschlacht wurde entgegengefiebert. Und Thomas Hehl, Chef der Stadtwerke Freizeitanlagen GmbH, und sein Betriebsleiter Peter Regensburger sagen: „Mit Schulbeginn sind wir fertig.“

Seit Juli 2013 ist das Schwimmbad gesperrt, weil das Dach komplett saniert werden musste. Bei einer Routinekontrolle hatten sich Korrosionsschäden am Tragwerk offenbart. „Alles über uns ist neu“, sagt Hehl, als er mitten in der Baustelle steht und in der Halle nach oben blickt. Gerade der Austausch der 24 Tonnen schweren Betondachträger war „für das Ingenieurbüro alles andere als täglich“, fasst Regensburger zusammen. Für die Bäderleiter entsprechend auch.

Noch sieht es im Inneren etwas wüst aus. Arbeiter haben gerade erst das Baugerüst aus der Schwimmhalle entfernt. Verdreckte Schutzplatten decken das Pflaster ab. Doch das wird sich in Kürze ändern. Innerhalb von zwei Tagen verschwindet der Bauschutz, danach wird eine Woche lang geputzt, damit für die Gäste ab dem 16. September alles blitzblank ist. Innerhalb von 14 Stunden laufen die etwa 700 Kubikmeter Wasser ins 25-Meter-Becken.

Rund 2,2 Millionen Euro wird die Sanierung insgesamt kosten, davon ist für den zusätzlich entdeckten Dachschaden alleine eine Dreiviertelmillion fällig geworden. Der Rest floss in die länger geplante Dachsanierung – unter anderem sind statt der Holzpaneelen innen nun Metalllamellen – und die Modernisierung der Umkleiden.

„Hier war alles durch“, sagt Regensburger. Nun strahlen die Kabinen hell und freundlich. Die Spindtüren sind in frischem Gelb statt dem vergilbten Orange gehalten. Man kann sie wieder mit einem Euro- oder Zwei-Euro-Stück verschließen. Die unpraktische Lochkarte hat ausgedient, ebenso das Fünferl für den Föhn. Die neuen Geräte an der Wand stehen kostenlos zur Verfügung. „Das gehört heutzutage dazu“, findet Betriebsleiter Regensburger. Die Centmünzen kann man getrost daheimlassen.

 

 

SPORTBAD

Ein Beckenrand ist zwar noch nicht zu erkennen, doch schon vom Rand der Baugrube aus blicken Hehl und Regensburger erleichtert in die Tiefe. Es geht zügig voran an der Jahnstraße, seit vor rund sechs Wochen die Archäologen den Mixfahrzeugen das Feld überlassen haben. Seit nun der Beton fließt, sind langsam die Dimensionen des 22 Millionen Euro teuren Sportbades zu erkennen – und die sind gewaltig. Aus dem Einerlei mit grauem Sichtbeton und den Moniereisen stechen links und rechts zwei rote Spundwände heraus. Man muss den Kopf schon drehen, um sie zu sehen. „So weit geht das 50-Meter-Becken“, erklärt Peter Regensburger. Der Baufortschritt ist eng getaktet: Während zur Straßenseite hin bereits die betonierten Mauern wachsen, ist hinten am Wall zum Künettegraben noch nicht einmal der Aushub fertig. Der erste Meilenstein nach dem Spatenstich (der war im Juli) wird in rund einem Monat erwartet: Dann ist die Bodenplatte für das Bad errichtet. Läuft alles planmäßig weiter, soll „grob im März oder April“ (Hehl) das Richtfest sein.

 

 

FREIBADPAVILLON

Kaum ist die Baustelle in der Ochsenschlacht geschafft, halst sich die Freizeitanlagen GmbH die nächste auf: Der Pavillon im Freibad wird nach dem Saisonende (Hehl: „wahrscheinlich Mitte September“) saniert. Wie berichtet, hatte es dazu zuletzt im Stadtrat hitzige Diskussionen geben. Den Freien Wählern waren die Kosten von knapp 1,2 Millionen Euro zu hoch. Doch der größte Batzen fließt nicht in die Einrichtung für die Gastronomie (rund 200 000 Euro), sondern in die Sanierung des Festungsbaus. Sowohl die Terrassenfläche auf der Mauer als auch der Boden im Pavillon müssen intensiv abgedichtet werden. Aus dem denkmalgeschützten Vorbau werden die großen Glasfenster entfernt. Es bleibt eine kleine Glasbrüstung. „Wir haben ein attraktives Bad“, sagt Hehl, „das jetzt ist das letzte Puzzleteil.“ Wenn das Freibad im April 2015 öffnet, soll alles fertig sein.