Ingolstadt
Die SPD strampelt voran

Verkehrsexperte Manfred Meier präsentiert zwölf Vorschläge für Fahrradschnellwege

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr
Nur einer war mit dem Auto da: SPD-Verkehrsexperte Manfred Meier, Stadtrat Jörg Schlagbauer und der Kreisvorsitzende Marcel Aigner (v. l.) bei der Präsentation des Fahrradkonzepts ihrer Partei. −Foto: Silvester

Ingolstadt (DK) Kurz vor der Sondersitzung des Stadtrats am Montag zum Verkehrsentwicklungsplan hat die SPD zwölf Vorschläge für Fahrradschnellwege präsentiert. Erarbeitet hat sie Manfred Meier, der Verkehrsexperte seiner Partei.

Er sagt: „Mit einfachen Veränderungen könnte man schon viel verbessern!“ Die CSU will allen davonradeln. Mit vereinten Kräften dem Sieg entgegen. Die Fraktion tritt beim Wettbewerb Stadtradeln (4. bis 24. Juli) als Team an. Die Kilometer werden addiert. Bei 22 CSU-Stadträten plus OB kommt sicher einiges zusammen. Da droht die SPD auf der Strecke zu bleiben. Nähme man aber alle Kilometer in die Wertung auf, die Manfred Meier, der Verkehrsexperte der SPD, zuletzt erstrampelt hat, könnte es wieder spannend werden, denn er war für ein detailliertes Radwegekonzept gut unterwegs. Er präsentiert zwölf Vorschläge für Fahrradschnellwege in der Stadt und die dafür nötigen Verbesserungen im Routennetz. Meier hat alle Strecken mehrfach abgefahren und analysiert. Seine Ergebnisse liegen in einem gründlich erläuterten, mit Straßenkarten bestückten Heft vor, das die SPD im Internet veröffentlicht hat (siehe Kasten).

Der Kreisverband versteht das Meiersche Werk als Beitrag zum Verkehrsentwicklungsplan, mit dem sich am nächsten Montag der Stadtrat befasst (Beginn um 14.30 Uhr). Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Achim Werner steht fest: „Wir sind die treibende Kraft in der Ingolstädter Verkehrspolitik!“ Ein regionales Gesamtkonzept müsse her, unbedingt, denn das rasante Bevölkerungswachstum (und damit verbunden die Zahl der Autos) lasse keine andere Wahl.

Die Förderung des Fahrradverkehrs in der Stadt ist ein zentraler Punkt auf der Agenda der SPD. OB Christian Lösel habe schon einen interessierten Blick auf die Ideensammlung geworfen, erzählt Werner.

Radeln in Ingolstadt sei eine schöne Sache, weil es hier eben ist und es gute Radwege gebe, sagt Verkehrsexperte Meier. Es gelte aber, noch eine Menge zu verbessern. Mehrere Strecken seien „in einem jämmerlichen Zustand“. Allem voran fordert er: „Wir brauchen ein Routennetz für Fahrräder, das auch als Routennetz definiert ist!“ Er plädiert für Radschnellwege, die „bequem zu durchfahren und damit attraktiv sind“. Schon mit einfachen Veränderungen ließe sich vieles verbessern und der Fluss des Fahrradverkehrs forcieren , argumentiert Meier. „Es geht vor allem um die Umwidmung von Straßen in Fahrradstraßen, auf denen die Radler Vorfahrt haben, und die Markierung von Schutzstreifen für Radler.“ Man müsse bei allen Planungen daran denken, „dass die Radfahrer grundsätzlich dem Straßenverkehr zuzuordnen sind“. Meier definiert seine Grundvorstellung so: „Fahrradschnellwege sind gut ausgebaute, so weit möglich konfliktfrei und geradlinig geführte Radverkehrswege. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die klare und sichere Führung der Radfahrer im Kreuzungsbereich zu legen.“

Sicherheit ist im Konzept der SPD ein wichtiges Thema. Denn wo Radfahrer möglichst schnell vorwärtskommen sollen, müssen sie auch entsprechend gut geschützt sein. Genau da wird es Stadtrat Jörg Schlagbauer oft himmelangst. Etwa frühmorgens Auf der Schanz, wo starke Schülerströme auf Automassen treffen. „Schlimm!“ Auch in einigen Kreiseln sei die Situation nicht klar. Schlagbauer: „Wenn wir Gefahrenstellen entschärfen, lösen wir nicht nur Probleme der Radler, sondern auch Probleme der Autofahrer.“

Und es geht um noch etwas: ein gutes Gefühl. „Man muss die Radfahrer mit einer gelungenen Planung emotional einbinden“, sagt Marcel Aigner, der Kreisvorsitzende. Das bedeute auch: „Die Fahrradrouten nicht irgendwo reinquetschen.“