Ingolstadt
"Die Rathauslounge lässt jede Pietät vermissen"

21.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Ingolstadt (sic) Die Stadtheimatpfleger verfolgen die Pläne für die Rathauslounge mit Befremden. Die Stadt will, wie berichtet, knapp 400 000 Euro investieren, damit der Innenhof zwischen Pfeifturm und Altem Rathaus sowie die Terrasse auf dem Flachdach an der Moritzstraße dauerhaft als Gaststätte genutzt werden können.

Das Ensemble soll an einen Wirt verpachtet werden. Ottmar Engasser kritisiert dieses Vorhaben mit deutlichen Worten: „Es ist nicht die Aufgabe der Stadt, Gastronomiebetriebe zu finanzieren!“ Erst recht nicht, „wenn die dann privat geführt werden“. Barbetrieb und Public Viewing bei Fußballspielen direkt neben der Moritzkirche, in der Messen gefeiert werden – „muss das wirklich sein“ Die „Eventisierung der Altstadt“ behagt ihm überhaupt nicht. „Die Rathauslounge lässt jede Pietät vermissen!“, klagt Engasser. Von den Eingriffen in die Bausubstanz des Alten Rathauses, die eine Nutzung als Lokal erfordere, gar nicht zu reden.

Engasser erinnert an den Biergarten im Schutterhof. Auch hier habe sich der Staat – in diesem Fall das Land Bayern – als Gastronomieinvestor betätigt, „und nachher einen Rüffel vom Bayerischen Rechnungshof bekommen“. Das könne der Stadt mit ihrem Engagement für eine Lounge am Alten Rathaus auch passieren.