Ingolstadt
Die Paralympics im Blick

Beim Landesschulsportfest für Körperbehinderte messen sich Sportler aus ganz Bayern

10.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:55 Uhr

Mit Spaß und Ehrgeiz: Beim Landesschulsportfest für Körperbehinderte messen sich die Athleten in Ingolstadt. Markus Schmidt (links) braucht Fingerspitzengefühl. Lukas Straube (rechts) hat die Hoffnung auf Gold in der Leichtathletik – er tritt aber auch beim Fußball mit an - Foto: Rössle

Ingolstadt (clm) Er läuft die 100 Meter wie ein Blitz. „Ich habe einen großen, sportlichen Ehrgeiz“, sagt Lukas Straube. Nur das Werfen, „das ist nicht so meins“. Der 15-jährige Gaimersheimer hat ein großes Ziel: Erst Gold auf der Landesebene holen, das wäre für den Jugendlichen auch nicht das erste Mal. Damit qualifiziert er sich für den deutschlandweiten Wettbewerb. „Die Bundesebene ist ganz schön weit weg“, gibt der Sportler ehrlich zu. Aber wer sich gegen die anderen deutschen Sportler durchsetzt, kommt anschließend zu den Paralympics.

Den ersten Schritt in diese Richtung will Straube – genauso wie 13 andere Ingolstädter Schüler – heute schaffen: Beim Landesschulsportfest für Körperbehinderte treten in Ingolstadt mehr als 200 Sportler an, der 15-Jährige steht ebenfalls in den Startlöchern. Die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule hat 14 andere bayerische Schulen für Körperbehinderte zu Gast. Seit gestern läuft der Wettbewerb.

„Es gibt ganz konventionelle Sportarten“, erklärt Gabriele Hopfengärtner, Leiterin der Ingolstädter K-Schule. Die Schüler messen sich im Sprint, Weitwurf, Schwimmen und anderen Disziplinen. „Es gibt aber auch spezielle Wettbewerbe für Körperbehinderte.“ Beispielsweise Rollstuhlbasketball, Elektrorollstuhlhockey oder Kegel umwerfen. Diesen Aspekt lobt auch Sepp Mißlbeck: „Hier finden Disziplinen statt, die über das Maß des Sports hinausgehen“, sagt der Bürgermeister zur Eröffnung des Festes. „Ich wünsche jedem sein langersehntes, sportliches Erfolgserlebnis.“

Der Landeswettbewerb findet zum dritten Mal in Ingolstadt statt. „Für uns ist das ein großer Akt“, sagt Schulleiterin Hopfengärtner. Die Vorbereitungen unter der Leitung von Martina Drexler und Bernd Sager dauerten etwa ein Jahr. „Und ohne die zahlreichen Helfer hätten wir es nicht geschafft.“ Das Apian-Gymnasium stellt viele Unterstützer, die Auszubildenden von Audi packen mit an, dazu noch Helfer aus der K-Schule und der Ergotherapie.

Heute, am letzten Tag des Wettbewerbs, beginnt das Programm am Schulzentrum Südwest um 8 Uhr mit dem Ausdauerwettbewerb. Gegen 13.30 Uhr startet die Siegerehrung mit der Schirmherrin des Sportfestes: Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer wird den Teilnehmern ihre Medaillen und Urkunden überreichen. „Sport fördert Teilhabe und ist damit ein wichtiger Baustein für eine inklusive Gesellschaft“, erklärt die Politikerin in ihrem schriftlichen Grußwort. „Gerade körperbehinderte Kinder und Jugendliche lernen dabei, mit ihrem Handicap umzugehen und Vertrauen in ihre eigenen Stärken zu gewinnen.“