Ingolstadt
Die Diesellok V 100 beim Bahnbetriebswerk

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Bonfire-Lok ist eine V 100 - und dieser Typ war auch in der Region sehr verbreitet. Mit der Errichtung der Raffinerien in der Region kamen ab Mai 1962 die ersten Dieselloks der Baureihe V 100 nach Ingolstadt.

Haupteinsatzgebiete waren die Ölzüge, so der Ingolstädter Eisenbahnexperte Hans-Detlev Lichtenhof. Doch auch saisonale Zuckerrübenzüge nach Rain am Lech und Einsätze im Personenverkehr nach Riedenburg, Mainburg, Regensburg, Augsburg und Donauwörth bildeten das Alltagsgeschäft. Der Bestand schrumpfte ab Ende der 60er-Jahre. Insgesamt waren bis zum Ende des Unterhalts dieser Baureihe, als Ende Mai 1974 die letzten fünf Loks nach Augsburg abgegeben wurden, 27 verschiedene V 100 in Ingolstadt heimisch. In den Folgejahren kamen aber weiterhin Augsburger V 100 (spätere Baureihen 211/212) nach Ingolstadt, von wo aus sie vor Güterzüge gespannt wurden.

Die letzten Einsätze führten Kemptener 212er durch, die in den Jahren 1999/2000 ausschließlich für den Einsatz vor den Zügen der Rollenden Landstraße im Dienst standen, um die ankommenden und abgehenden Züge vom Ingolstädter Hauptbahnhof in den Verladebahnhof Manching zu ziehen und umgekehrt. 2001 übernahmen dann Mühldorfer 212er diese Aufgaben für ein Jahr.

Seit vielen Jahren greifen Privatbahn-Unternehmen und ausländische Gleisbaufirmen auf die zuverlässigen ehemaligen DB-Loks zurück. Beim Bau des Kanaltunnels zwischen England und Frankreich waren zahlreiche alte DB-V 100 im Einsatz, darunter zwei alte aus Ingolstadt.

Großer Beliebtheit erfreuen sich heute die noch betriebsfähigen Loks bei einigen Museumsbahnen in Deutschland. So besitzt die Bayern Bahn in Nördlingen (Bayrisches Eisenbahnmuseum) einige dieser Maschinen, die vorwiegend auch im Güterzugdienst eingesetzt werden, aber auch die DB-AG, Abteilung Fahrwegdienste, setzt von Berlin und Karlsruhe aus noch 13 Loks der Baureihe vor Arbeits- und Schienenreinigungszügen ein.