Ingolstadt
„Deutsche Tropfen boomen“

Trotz verregnetem Wochenende kamen Hunderte Besucher zum Weinfest im Schutterhof

10.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:31 Uhr
Weinfest im Biergarten: Hunderte Besucher kamen in den vergangenen vier Tagen in den Schutterhof, um den einen oder anderen Tropfen zu testen. Darunter waren auch Miss und Mister Ingolstadt, Sarah Zahn und Fabian Rieder (oben, Mitte), die mit den Veranstaltern Beate und Jürgen Nüßler anstießen. Wer doch lieber ein Bier wollte, kam auch nicht zu kurz (unten). −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Dass Ingolstadt nicht nur eine Bierstadt ist, sondern die Menschen auch gute Weinqualität zu schätzen wissen, hat der Erfolg des dritten Weinfests von „Weinschmecker“ im Schutterhof gezeigt. So sieht es jedenfalls Veranstalter Jürgen Nüßler, der von einer „bombastischen Stimmung“ sprach.

Als Miss und Mister Ingolstadt am Samstag in Dirndl und Lederhosen über den Schutterhof-Biergarten schlendern, sind sie ein gefragtes Fotomotiv. In der Hand halten sie Gläser der Sektbar, mit denen sie mit den Gästen anstoßen. Die eigentlichen Stars des Abends sind aber die Weine der neun Winzer, die Nüßler zum viertägigen Weinfest eingeladen hat. Die Resonanz: „Vor allem deutsche Tropfen boomen“, sagt er.

Die Gäste sitzen wegen des Nieselregens dicht gedrängt in den bunt beleuchteten Zelten. „Im vergangenen Jahr haben wir die gar nicht gebraucht, da hatten wir 30 Grad“, erinnert sich der Veranstalter. Wirt Harald Mödl ist aber überzeugt, dass das Wetter der Stimmung keinen Abbruch tut: „Trotz des verregneten Wochenendes glaube ich, dass das Weinfest ein fester Bestandteil hier wird.“

Hunderte Besucher geben ihm recht. Immer wieder laufen sie zu den stimmungsvoll dekorierten Kasematten, in denen die Winzer ihre Stände aufgebaut haben, um ihre Gläser nachfüllen zu lassen oder gleich eine ganze Flasche zu kaufen. An den Wänden hängen Tafeln mit Informationen zu den jeweiligen Weingebieten. Für die Gäste stehen Kostproben bereit, um ihnen die Entscheidung zu erleichtern. „Der Grüne Veltliner ist eindeutig die Paradesorte“, sagen die Winzer Michaela und Erich Berger aus dem österreichischen Gedersdorf. Das Weinfest ist für sie die letzte große Veranstaltung, bevor in dieser Woche die Lese beginnt. „Wir kommen gerne hierher, alles ist perfekt organisiert“, freut sich Erich Berger.

Neben den Weinschmecker-Stammkunden ist das Publikum bunt gemischt. An einem Tisch sitzt eine Gruppe junger Menschen, von denen einige Bier-, andere Weingläser vor sich stehen haben. „Ich trinke gerne Grauburgunder, aber jetzt probiere ich mal einen Rosé“, sagt Rebekka König aus Ingolstadt. Ihre Schwester Rabea lobt die Organisation des Weinfestes. „Ich finde es schon allein wegen des Schutterhofs cool, und man muss es ausnutzen, wenn hier mal was geboten ist.“

Einige Plätze weiter sitzt die Familie von Olli Krauser von der Band 2unplugged, die das Fest musikalisch begleitet. „Wir sind zum ersten Mal hier, und es ist super“, sagt Martina Krauser aus Kösching. Und Adolf Krauser aus Altmannstein bestätigt Nüßlers Einschätzung: „Ich trinke nur deutschen Wein, der ist mindestens genauso gut wie der ausländische.“