Ingolstadt
Der King und die King

Gabriele Kern war einst ein Schlagerstar und traf Elvis, der vor 40 Jahren starb

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Sie war die King: Gabi Kern aus Gerolfing war in jungen Jahren eine erfolgreiche Schlagersängerin. Ihr Künstlername war Gaby King. Im Jahr 1960 begegnete sie Elvis Presley - dem King. ‹ŒArch - foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Am 16. August vor 40 Jahren starb Elvis Presley. In Ingolstadt lebt jemand, der dem King einmal persönlich begegnet ist: Gabriele Kern aus Gerolfing. Damals war sie zarte 16 Jahre alt, aber schon ein berühmter Schlagerstar. Ihr Künstlername: Gaby King.

Heute ist Gabi Kern über 70 Jahre alt, Mutter von drei Söhnen und glückliche Großmutter. An die Begegnung mit ihrem Idol im Jahr 1960 erinnert sie sich, als wäre es gestern. "Ich war damals geradezu vernarrt in Elvis und hatte gehört, dass er im Amerika-Haus in München ein Abschiedsessen für geladene Gäste gibt, bevor er wieder in die USA zurückkehrt", erzählt sie.

An eine Einladung heranzukommen war für Gaby King ein Kinderspiel: Sie hat einfach den Plattenboss von Ariola, Lutz Wellnitz, angebettelt, und der erfüllte ihr natürlich den Herzenswunsch und begleitete sie sogar zu dem Galadiner. Schließlich war der Teenager mit der glockenhellen Stimme schon damals ein sehr erfolgreicher Plattenstar und tingelte mit Kollegen wie Conny Froboess, Heidi Brühl, Peter Kraus oder Ted Herold im Tourbus durch die Lande. Einer ihrer größten Hits: "Nur Charly schenkte mir Blumen."

An dem besagten Abend saß die 16-Jährige schräg gegenüber von Elvis Presley - nur ein paar Meter entfernt. "Ich konnte den ganzen Abend nichts essen, sondern habe ihn nur dauernd angestarrt. Er war braun gebrannt und schlank, hatte seine Uniform an und sah blendend aus." Das junge bayerische Fräulein, die King, wurde dem King natürlich auch als Sängerin vorgestellt. "How interesting", meinte Elvis und lächelte Gaby charmant an. "Nice to meet you." Die 16-Jährige nutzte die Chance und bat um ein Autogramm mit persönlicher Widmung. Der Wunsch wurde ihr auch prompt erfüllt.

Doch irgendwie verlief der Rest des Abends dann nicht so, wie die junge Schlagersängerin es sich erhofft hatte: "Ich dachte, er würde mich vielleicht an die Bar zu einem alkoholfreien Drink oder auf ein Eis einladen. Als aber nichts dergleichen geschah und er sogar mit einer anderen Blondine flirtete, war ich so enttäuscht und wütend, dass ich das Autogramm in tausend Schnipsel zerriss und in die Toilette warf."

So endete die Begegnung mit dem King. Gabi Kern, früher auch Moderatorin bei Radio IN, bereut bis heute ihren Wutausbruch: "Ich war halt damals schon ein höchst emotionaler Mensch", meint sie. "Hätte ich das Autogramm doch aufgehoben und gerahmt."