Ingolstadt
Der Große Preis von Ingolstadt

"Innenstadtfreund" Michael Krüper plant Kartrennen auf dem Volksfestplatz – Morgen entscheidet der Freizeitausschuss

29.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr
Karts in Aktion: Fast genauso wie auf diesem Bild soll es im Juli auf dem Volksfestplatz aussehen, wenn Michael Krüper den Großen Preis von Ingolstadt veranstaltet. −Foto: X-Kart

Ingolstadt (DK) Ingolstadt gilt nicht unbedingt als Karthochburg – Michael Krüper will das ändern: Er plant den Großen Preis von Ingolstadt, ein zweitägiges Rennen im Juli. „Das ist bayernweit einzigartig“, sagt Krüper. Jetzt hofft er, dass sich auch der Stadtrat dafür begeistern kann. Morgen entscheidet der Freizeitausschuss.

Bis zu 2500 Zuschauer sollen das Kartrennen am 18. und 19. Juli verfolgen – wenn es nach Krüper (kleines Foto) geht, auf dem Volksfestplatz. Dort soll eine 800 Meter lange Strecke abgesteckt werden, die gesäumt von mehreren Zuschauertribünen ist. Drumherum plant Krüper, der Präsident der Innenstadtfreunde und Veranstaltungsmanager ist, Stände mit Essen und Waren. „Wir werden momentan mit Anfragen von Fieranten überhäuft“, sagt er. Auch viele Einheimische sind offenbar darunter. Er will außerdem direkt neben der Boxengasse im VIP-Bereich einen Swimmingpoolcontainer aufstellen, der entsprechend dekoriert zum Beachklub wird. Beide Tage über wird ein DJ auf einer Bühne Musik auflegen. Und dann gibt es auch noch ein großes Fahrerlager. Zehn bis 20 Teams sollen dort mit ihren Karts Platz finden. Die Fahrer stellen Firmen aus der Region, die sich auch an Ständen präsentieren können. „Wir haben schon einige Zusagen“, sagt Michael Krüper. EFS, Gebrüder Peters und AOK seien dabei. „Und wir sind mit Audi in sehr engen Gesprächen. Die finden das nicht so schlecht.“

Die Teams fahren über beide Tage verteilt insgesamt fünf Rennen, dazu kommen die Trainingsläufe und die Qualifyings. Es gehe dabei nicht darum, den nächsten Formel-1-Fahrer zu finden, sagt Krüper. „Aber das ist kein Ringelpietz mit Anfassen.“ Die Karts fahren immerhin mit bis zu 65 Kilometern pro Stunde. Deswegen gibt es am Abend vor dem Rennen auch eine mehrstündige Sicherheitseinführung.

Am Morgen des 18. Juli soll es eine Fahrerparade durch die Innenstadt geben, an der auch einige Maskottchen aus der Region teilnehmen sollen. Und am Abend findet auf dem Gelände eine Raceparty statt. Der Eintritt zum Großen Preis soll kostenlos sein. Krüper will die Veranstaltung über Sponsoren und Anmeldegebühren der Teams – und womöglich einen Zuschuss der Stadt – finanzieren. Das finanzielle Risiko trägt er allein. Was an den Ständen angeboten wird, soll trotzdem nicht übermäßig teuer werden – „damit es preislich für jeden erträglich ist“, erklärt er. Auch bei Regen, versichert Krüper, soll die Veranstaltung stattfinden.

Die gesamte Renninfrastruktur liefert die Firma X-Kart aus Limburg. „Die machen das seit sieben Jahren“, erklärt er. Im Internet gebe es etliche Erfahrungsberichte aus anderen Städten außerhalb Bayerns. Sicherheitskonzept und Schallschutzgutachten hat Krüper schon erstellt – außerdem hat er sich errechnen lassen, wie viel Sprit die Karts, die so laut sein sollen wie Rasenmäher, während des Rennwochenendes verbrauchen werden: etwa 1000 Liter.

Parken könnten die Besucher – sofern sie nicht zu Fuß oder mit dem Rad kommen wollen – am Hallenbadparkplatz, dem Nordbahnhof oder in der Theatertiefgarage, erklärt Krüper. „Und wir haben ja noch einen ÖPNV.“ Mit der INVG wolle er ohnehin einmal reden, um möglicherweise für die Besucher Sonderkonditionen anzubieten.

Aufgebaut wird am Freitag, 17. Juli, etwa ab 12 Uhr, abgebaut am Sonntag, 19. Juli, bis ungefähr 23 Uhr. Für die Dauerparker am Volksfestplatz wird auch während der Zeit eine Zone freigehalten.

Vor Kurzem hatte Krüper sein Projekt schon im Bezirksausschuss Südost vorgestellt, denn ein Alternativstandort für den Großen Preis wäre der Platz vor dem Audi-Sportpark. Das Gremium sah keine Bedenken, für Krüper wäre die Lösung allerdings nur die zweitbeste: „Der Platz wäre nicht so breit zu befahren.“ Außerdem, so erklärte der Wahl-Ingolstädter, gebe es „so Hubbel“, die die Sicherheit der Fahrer gefährden könnten. „Und ich weiß nicht, ob so ein Event nicht eher in die Stadt gehört.“ Priorität Nummer eins genieße der Volksfestplatz, der viel Platz biete, weitgehend eben und gut erreichbar sei. Die Mitglieder des Bezirksausschusses Mitte, denen Krüper seine Pläne auch schon gezeigt hat, zeigten sich jedenfalls begeistert. Einstimmig unterstützen sie das Projekt.

Eine weitere Variante halte er für den Fall bereit, dass der Ingolstädter Stadtrat seine Veranstaltung nicht wolle, erklärt Krüper. Dann werde er in eine andere Stadt gehen.

Am morgigen Mittwoch wird sich erst einmal der Sport- und Freizeitausschuss mit dem Thema auseinandersetzen. Am Ende wird dann der Stadtrat entscheiden.