Ingolstadt
Das Leben des Geiselnehmers

13.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Ingolstadt (reh) Langsam, aber merklich neigt sich der Landgerichtsprozess zur Geiselnahme im Ingolstädter Rathaus dem Ende entgegen. Am achten von elf geplanten Verhandlungstagen ging es gestern bereits um die Vorstrafen des 25-jährigen Angeklagten, der nun das halbe Dutzend Verfahren vor Gerichten voll hat.

Bis zum Geiseldrama vor einem Jahr war der Stalkingvorfall gegen eine Rathausmitarbeiterin mit Abstand die gravierendste Tat gewesen. Für diese Geschehnisse im Jahr 2012 hatte der 25-Jährige seinerzeit Hausverbot in den Rathäusern erhalten. Für eine Neuauflage kurz vor der Geiselnahme soll ein rabiater Auftritt des 25-Jährigen bei einer Ordnungsamtsmitarbeiterin mitverantwortlich gewesen sein. Die Frau relativierte gestern vor Gericht: Er habe keine „Ordner vom Tisch gefegt“.

Spannender wird der neunte Verhandlungstag am Freitag, 24. Oktober. Dann sagen die Verhandlungsführer der Polizei während der Geiselnahme aus. Es werden auch Tonmittschnitte vorgespielt. Vielleicht sagen auch die psychiatrischen und psychologischen Gutachter aus. Dem Geiselnehmer droht bekanntlich die Einweisung in die Psychiatrie.