Ingolstadt
Das Fest der Flammenwerfer

Spektakuläres Vollmondfeuer auf der Donaubühne vor vollen Zuschauerrängen

30.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Lichterzauber auf der Donaubühne: Hunderte Zuschauer füllten am Samstagabend die Ränge und Liegestühle, um das mehrstündige virtuose Vollmondfeuer zu genießen, das eine Gruppe befreundeter Künstler mit glühender Leidenschaft – und gratis – entfachte. Feuerspeier bekamen jedes Mal besonders kräftigen Szenenapplaus. - Fotos: Hauser

Ingolstadt (DK) Seit fünf Jahren treten befreundete Hobby-Feuerkünstler auf der Donaubühne im Klenzepark auf – unkonventionell und unkommerziell. Die Zahl der Zuschauer wächst stetig. Beim spektakulären Vollmondfeuer am Samstag waren die Ränge voll. Alle genossen eine perfekte Sommernacht.

Blaue Stunde an der Donau. Zunächst glimmen in der Dämmerung nur die Wasserpfeifen. Eine kräftige Shisha-Brise zieht durch die Reihen; mittlerweile eine Art Erkennungsgeruch der Sommersausen an der Donaubühne. Der Vollmond geht im Rücken der Besucher über dem Klenzepark auf. Es könnten gut tausend sein, die es sich auf den Rängen und in Liegestühlen gemütlich machen. Im Rund der Bühne flackern zwei Flammen in Schalen, daran entzünden die Feuerkünstler ihr Showinstrumentarium: Fackeln, allerlei loderndes Gestänge sowie brennende Schwammkugeln, die an Ketten hängen und herumgewirbelt werden, Poi genannt. Die jungen Leute jonglieren mit Fackeln, tanzen zu anfeuernder Musik und malen dabei glühende Kreise in die Düsternis. Immer wenn Feuerspeier eine Stichflamme von sich geben, auf dass die vordersten Reihen aufschimmern, setzt es Applaus. Das Vollmondfeuer erhellt eine perfekte Sommernacht.

Seit 2010 treten die Künstler in jeder Vollmondnacht hier auf, auch im Winter, erzählen Andrea Eisenlohr und Jochen „Kirschi“ Kirschner, die Initiatoren. „Die Idee ist im Wirtshaus entstanden.“ Die Shows waren auch ein Bekenntnis zur Donaubühne in jener langen Zeit, als dort nichts geboten war außer Entendreck und Schilf. Seit der Wiederbelebung des Ensembles vor zwei Jahren freuen sich die Hobbyflammenwerfer über stark steigende Resonanz. Ihr Wirken ist betont unkommerziell und unkonventionell: „Wir sind wie ein Stammtisch“, erzählt Andrea. Bei den Auftritten gelte nur: „Jeder macht, was er will, und räumt nachher sein Zeug wieder weg.“ Dann muss sie los: Feuertanzen. Eine Fackel in der Linken, eine in der Rechten, an beiden lodern fünf Flammen. Starker Beifall. Über allem schimmert ein einsames, rundes Licht: der Mond.