Ingolstadt
Das Ende der Passionszeit

Am Karfreitag kamen die Gläubigen zu Gottesdiensten zusammen – so auch im Liebfrauenmünster

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Gebet am Heiligen Grab: In einem stillen Gottesdienst gedachten die Gläubigen im Münster dem Tod des Heilands - Foto: Rössel

Ingolstadt (DK) Am Karfreitag gedenken die Christen der Kreuzigung und des Todes Jesu. Zur überlieferten Todesstunde Christi, um 15 Uhr, versammeln sich die Gemeinden deshalb zu einem schlicht gehaltenen Gottesdienst, der sogenannten Feier vom Leiden und Sterben Christi.

So auch gestern Nachmittag im Liebfrauenmünster in Ingolstadt.

„Jesus hat alle Schuld und alles Leid mit uns und für uns getragen“, sagte Münsterdekan Bernhard Oswald in seiner Predigt. Gott wolle, dass jedes Menschenleben heil wird und Erlösung findet, so Oswald weiter. Dann ging er auf die Großen Fürbitten ein, für die von den zahlreich erschienen Gläubigen gebetet wurde.

Die Karfreitagsfürbitten seien ein Kennzeichen für den Dienst als Gläubige, dass das Leben auf der Erde Hilfe findet. Sie seien „ein schöner Dienst angesichts der Not in der Welt“, sagte der Dekan.

Gebetet wurde anschließend unter anderem für alle Menschen, die an Gott glauben, aber auch für alle, die nicht an Gott glauben, dass sie zu ihm hinfinden mögen. Für alle Regierenden, die Verantwortung tragen und für alle Menschen, die leiden oder hungern.

Der zweite Teil des Gottesdienstes begann mit der Anbetung und der feierlichen Enthüllung des mit einem violetten Tuch – die liturgische Farbe der Bußzeit – bedeckten Kreuzes. Die Münsterministranten trugen das Kreuz zuvor in einer Prozession durch den Mittelgang nach vorne zum Altar. Mit einer schlichtgehaltenen Kommunionfeier endete die Feier vom Leiden und Sterben Christi schließlich.

Schon aus den ersten Jahrhunderten wird der Brauch bezeugt, am Karfreitag und Karsamstag zu fasten, heißt es in einem Beitrag des Bistums Eichstätt zum Karfreitag. Der Karfreitag sei demnach neben dem Aschermittwoch auch heute noch der einzige vorgeschriebene Fasttag der katholischen Kirche.

Auch die evangelischen Christen in Stadt und Umland begingen den Karfreitag still und gedachten der Kreuzigung Christi in zahlreichen Gottesdiensten. In der Frömmigkeit evangelischer Christen kommt dem Karfreitag ein besonderer Rang zu. Er gilt vielfach als höchster Feiertag des Kirchenjahres und als einer der wichtigsten Abendmahlstage.

Mit der Karwoche geht die Passionszeit zu Ende. Die Karwoche beginnt nach dem Palmsonntag, schließt Gründonnerstag und Karfreitag ein und endet mit dem Karsamstag.