Ingolstadt
Bombendrohung am Hauptbahnhof Ingolstadt

24.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

−Foto: Schmatloch

Ingolstadt (DK) Zum Glück war es falscher Alarm: Nachdem ein Mann bei der Polizei vor einer Bombe in einem Schließfach gewarnt hatte, kam es in der Nacht zum Donnerstag am Ingolstädter Hauptbahnhof zu einem Großeinsatz.

Der Bahnhof und seine Umgebung wurden abgesperrt, die umliegenden Gebäude wurden allerdings nicht geräumt. Zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen waren im Einsatz. Sie waren alarmiert worden, nachdem sich in München ein Mann bei der Polizei gemeldet hatte.

Ein Sprecher der Bundespolizei sagte unserer Zeitung, der Mann habe behauptet, „dass sich in einem Schließfach im Bahnhof in Ingolstadt ein Sprengsatz befindet“. Daraufhin hätten Spezialkräfte die gesamte Schließfachanlage untersucht – unterstützt von einem Sprengstoffspürhund. Fündig wurden sie nicht. Um 0:28 Uhr wurde der Einsatz beendet. Der Hinweisgeber wurde den Angaben zufolge noch in der Nacht vernommen. Seine Angaben seien „zusehends unglaubwürdiger und verwirrend“ geworden, sagte der Polizeisprecher. Doch man habe mit dem Großeinsatz „auf Nummer sicher“ gehen wollen.

Zwischenzeitlich waren laut Informationen des DONAUKURIER die Gleise 1 bis 4 gesperrt. Auf den übrigen Gleisen fuhren die Züge durch, ohne Halt in Ingolstadt.

 

Ermittlungen gegen Hinweisgeber

Wie die Bundespolizei Nürnberg am Donnerstagvormittag auf Anfrage des DONAUKURIER bekanntgab, prüft das Polizeipräsidium München, ob Ermittlungen gegen den Mann aufgenommen werden, der den Hinweis auf die vermeintliche Bombe gegeben hatte. Bereits im Laufe der Vernehmungen hatte sich gezeigt, dass es sich "um eine Person, die verwirrende Angaben macht" handle. Nun gelte es zu klären, ob das "Vortäuschen einer Straftat vorliegt".

Der 34-Jährige Mann habe der Polizei in der ersten Befragung auf einer Münchner Dienststelle glaubhafte Informationen über eine mögliche Gefährdung gemeldet, so das Polizeipräsidium München. Er habe sowohl vor "einem sprengstoffähnlichen Gegenstand" am Ingolstädter Hauptbahnhof, als auch in einem Auto in der Münchner Innenstadt gewarnt. Bei den sofort eingeleiteten Untersuchungen konnten die Beamten allerdings nichts finden. In München habe man das entsprechende Auto durchsucht, in Ingolstadt war der Hauptbahnhof zeitweise komplett gesperrt für eine gründliche Inspektion. Bei einem intensiven Verhör der Kriminalpolizei ergaben sich in den Aussagen des Mannes immer mehr Widersprüche. Die Polizei in München spricht von einem verwirrten Zustand des Mannes und "gesundheitlichen Problemen", die sich während der eingehenden Befragung immer deutlicher zeigten.