Ingolstadt
Grünes Licht aus München

Die Planfeststellung für den Ausbau des Schneller Weges ist abgeschlossen

13.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Vorfahrt nach Norden: Über die grüne Freifläche neben dem früheren Marktkauf soll in Zukunft die geplante neue Straße (Schneller Weg) an die Theodor-Heuss-Straße angeschlossen werden. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Fast zwei Jahrzehnte nach dem ersten - nicht umgesetzten - Planfeststellungsbeschluss hat die Regierung von Oberbayern am Freitag erneut ein Verfahren zum Ausbau des Schneller Weges abgeschlossen. Die geplante Straße soll die Umgehung Etting mit der Nürnberger Straße verbinden.

Eines der Ziele dieses städtischen Bauprojekts ist es, den Bahnübergang an der Nürnberger/Beilngrieser Straße zu beseitigen. Künftig sollen die Bahngleise höhenfrei überquert werden, wie es in der Planersprache heißt. Anders als bei der ersten Planung soll aber keine Unterführung unter der Bahnlinie, sondern eine neue Brücke gebaut werden.

"Durch das Straßenbauvorhaben ,Schneller Weg' als drittem und letztem Bauabschnitt der Ostumgehung Etting", so beschreibt es die Regierung, "werden die bereits verwirklichten Bauabschnitte an die Theodor-Heuss-Straße im Norden Ingolstadts angebunden und damit ein Lückenschluss im Hauptverkehrsstraßennetz vollzogen."

Der am Freitag bekannt gegebene Beschluss datiert vom 22. Dezember 2016. Die etwa einen Kilometer lange neue Straße werde "insbesondere für den Stadtteil Oberhaunstadt sowie die südlich und westlich der Audi AG liegenden Stadtgebiete Ingolstadts eine spürbare Entlastung vom Durchgangsverkehr bringen", lautet die Prognose. "Die Trasse ist auch notwendig, um die Erreichbarkeit der nördlichen Stadtbereiche mit dem nördlichen Werksgelände der Audi AG zu optimieren, eine verkehrliche Verbesserung im Bereich der Nürnberger Straße zu schaffen und damit für die dortigen Anwohner eine Entlastung von Verkehrslärm und Luftschadstoffen herbeizuführen."

Die Trasse beginnt im Süden neben dem früheren Marktkauf-Gebäude, steigt dann an und überquert die Bahnlinie sowie den Augraben. Eine Abzweigung nach Oberhaunstadt durchschneidet die Brauereiallee - ein besonders heikler Punkt für den Bund Naturschutz. Für die Radfahrer und Fußgänger soll eine Unterführung unter der Bahnlinie gebaut werden. Ferner wird die Nürnberger Straße nördlich der Einmündung der Lena-Christ-Straße und weiter südlich zwischen Siemens- und Theodor-Heuss-Straße zu einem Geh- und Radweg umgebaut.

Im Erläuterungsbericht der Planfeststellung wird ausführlich eine Verkehrsprognose zitiert, die eine "stärkere Zunahme der Verkehre von und zur Audi AG aufgrund neuerer Planungen zum Ausbau der Stellplatzkapazitäten" erwähnt. Das Gutachten setzt auch den vierspurigen Ausbau der Ettinger Umgehung voraus. Von der Theodor-Heuss-Straße - eine weitere Annahme der Studie - soll künftig das Linksabbiegen nach Süden in die Nürnberger Straße nicht mehr erlaubt sein.

Für 2025 wird in der Ortsdurchfahrt Oberhaunstadt bis zu 20 Prozent weniger Verkehr prognostiziert im Vergleich zur Belastung ohne den Ausbau des Schneller Weges. Auf der Verbindungsstraße zwischen Etting und Oberhaunstadt rechnen die Gutachter sogar mit einem Minus von fast 50 Prozent. Eine Zunahme des Verkehrs um bis zu sieben Prozent soll es jedoch auf etlichen Straßen im Nordostviertel geben.

Die detaillierten Unterlagen der Planfeststellung liegen zwischen dem 23. Januar und dem 6. Februar im Technischen Rathaus in der Spitalstraße zu folgenden Zeiten öffentlich aus: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und von 13 bis 16.30 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr. Auch auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern sind die Pläne abrufbar. Nach der Bekanntgabe kann innerhalb eines Monats gegen den Beschluss Klage eingereicht werden. Erst wenn die Planfeststellung rechtskräftig ist, können die Bauarbeiten beginnen. Bis dahin müssen sich allerdings die Tiefbauer noch an die Feinarbeit machen.