Ingolstadt
Traditionshäuser präsentieren sich neu

Fußgängerzone: Schuh Reindl baut um Bastelbedarf und Tanzschule im früheren Schönhuber-Haus

26.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Bald Verkaufsfläche für Bastelbedarf: Im früheren Domizil der Buchhandlung Schönhuber soll im Frühjahr ein in Ingolstadt neuer Filialist eröffnen. Im ersten Obergeschoss kommt eine Tanzschule unter.

Ingolstadt (DK) Veränderungen in der Geschäftswelt der Fußgängerzone sind immer für Gesprächsstoff gut. Jetzt gibt es mit dem Umbau bei Schuh Reindl an der Ludwigstraße und im ehemaligen Schönhuber-Haus an der Theresienstraße bei gleich zwei altbekannten Adressen Neuigkeiten zu berichten.

Wer bei Reindl noch keine Schuhe gekauft hat, kann kein alteingesessener Ingolstädter sein. Seit 1934 gibt es diesen Laden; mit dem über drei Stockwerke ausgebreiteten Angebot ist er Generationen von Schanzern ein Begriff. Auch der Eingangsbereich mit seiner Vitrine und dem Schaufenster-Rundgang im Stil der 60er-Jahre ist praktisch allen Städtern und nicht wenigen Umlandbürgern seit Jahrzehnten vertraut.

Doch genau das wird jetzt geändert. Bis zum Jahresende, so Inhaberin Elisabeth Beyer, soll Reindl ein neues Erscheinungsbild und eine neue Schaufensterfront bekommen. Noch in dieser Woche sollte ein Bauzaun aufgestellt werden, dahinter wird dann in nächster Zeit gründlich Hand angelegt an den Eingangsbereich und an die Verkaufsfläche im Erdgeschoss, die künftig allein verbleiben wird. Geschäfte mit Treppenaufgängen, sagt die Inhaberin, die das Fachgeschäft in vierter Generation führt, sind der heutigen Kundschaft nicht mehr zu vermitteln. Aus demselben Grund hatte sich bekanntlich im vergangenen Jahr der Schrobenhausener Spielwarenfilialist Krömer ganz aus der Ludwigstraße verabschiedet. Bei Reindl kommt es nun nicht so arg, sondern es wird ein neuer Anlauf mit neuem Konzept unternommen. Zuvor muss sich Geschäftsfrau Beyer aber noch intensiv mit dem Denkmalschutz auseinandersetzen. Das bereite derzeit noch einige Probleme, sagte sie jetzt dem DK. Sie ist aber zuversichtlich, dass es Lösungen geben wird. Wenn Reindl zum Jahresende neu eröffnen wird, dann sicher mit neuer Schaufensterfront und integriertem Eingang.

Beim Schönhuber-Haus auf dem westlichen Arm der Fußgängerzone verhält es sich etwas anders: Hier wird weniger an der Fassade verändert, dafür aber intensiv an den bisherigen Verkaufsflächen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss gewerkelt. Zum 1. April soll nach Auskunft des neuen Hausbesitzers Ludwig Wagner eröffnet werden - mit einer Tanzschule im ersten Stock und aller Voraussicht nach mit einem größeren Filialisten für Bastelbedarf im Erdgeschoss.

Während der Umzug der Tanzschule aus dem Supermarktkomplex an der hinteren Theresienstraße offenbar vertraglich fix ist, spricht Vermieter Wagner beim neuen Mieter für die untere Verkaufsfläche von einem "zu 95 Prozent" sicheren Abschluss. Zu dem bislang vor allem in Norddeutschland tätigen Unternehmen gehört demnach auch die Handarbeitskette Wolle Rödel, die in Ingolstadt bislang eine Filiale Am Stein betreibt. Es sei geplant, dass Rödel mit in die neue Niederlassung des Bastelexperten integriert werde, so Hauseigentümer Wagner, der ein Bauunternehmen in Denkendorf leitet und auch als Bauträger auftritt. Es ist bereits das zweite Mal, dass Wagner in der Ingolstädter Innenstadt investiert. Auch an der Münzbergstraße gehört ihm ein Haus mit vermietetem Ladenlokal.

Der Einzug des Filialisten an der Theresienstraße hat umfangreichere Umbauarbeiten im Erdgeschoss des Wohn- und Geschäftshauses notwendig gemacht. Solche Unternehmen haben meistens sehr genaue Vorstellungen von der Raumaufteilung. Außerdem galt es auch hier, Erdgeschoss und erstes Obergeschoss, die bei der früheren Buchhandlung Schönhuber bekanntlich durch eine Treppe verbunden waren, zu trennen. Bis vor Kurzem hatte noch die benachbarte Buchhandlung Hugendubel die untere Fläche für den Abverkauf von Restposten genutzt.

Keine zuverlässigen Erkenntnisse gibt es zur Zukunft des Mode-Outlets "Die Halle" an der hinteren Ludwigstraße. Ein Gerücht, wonach die Schließung bevorstehe, mochten Angestellte nicht bestätigen: Man habe einen Mietvertrag und wolle den auch erfüllen, so die Auskunft gegenüber dem DK.