Ingolstadt
Spendenlauf in Unterwäsche

Teilnehmer am Underpantsrun in der Fußgängerzone sammelten Geld für Familiennachsorgeverein Elisa

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

−Foto: Michael Brandl

Ingolstadt (DK) Wacker trotzten sie dieses Jahr den eisigen Temperaturen - die Teilnehmer des Underpantsrun (zu deutsch: Unterhosenlauf), die am Samstag zum fünften Mal halbnackt, aber durchaus ansehnlich, durch die Fußgängerzone zogen, um Spenden für den Verein Elisa in Neuburg zu sammeln.

Der Verein kümmert sich um schwerst-, chronisch- und krebskranke Kinder und deren Familien. Das Ziel war diesmal hoch gesteckt, brachte der Lauf in Unterwäsche vergangenes Jahr doch fast 3200 Euro ein und damit etwa doppelt so viel wie jeweils die Jahre zuvor. Dies zu toppen war eine Herausforderung. Das wusste auch Initiator Markus Wagner. "Das war der Hammer, einfach gigantisch", kommentierte er den letztjährigen Erfolg, bevor er gemeinsam mit einem guten Dutzend weiteren Männern und Frauen und einer Delegation von Elisa auf die Strecke ging - vom Parkplatz am Neuen Schloss zur Eislaufarena am Paradeplatz, durch die Fußgängerzone zum Christkindlmarkt, wo nach fast einer Dreiviertelstunde Bibbern eine warme Stärkung auf die Läufer wartete.

Schnell stellte sich beim Kontakt mit den Menschen heraus: Die Aktion und die Teilnehmer sind keine Unbekannten mehr unter den Ingolstädtern. Vielen Passanten imponierte der freizügige, sportliche Auftritt in der Kälte, was die Spendenbereitschaft steigerte. "Manche sagen, da kommen die Nackerten wieder", sagte Wagner schmunzelnd. Wieder andere erlaubten sich eine ironische Bemerkung, bevor sie den Geldbeutel zückten: "Wollt ihr euch was zum Anziehen kaufen" Nein, das wollten die Botschafter der guten Tat sicher nicht. "Ich bin Vater von drei gesunden Kindern", erzählte der 42-jährige Wagner. "Da möchte ich etwas zurückgeben an Familien mit Kindern, die krank sind und denen es nicht so gut geht." Als Triathlet sei er bei einem Wettbewerb auf Hawaii auf eine ähnliche Aktion aufmerksam geworden. "Da dachte ich mir, was die Leute dort bei Sonnenschein können, das können wir hier auch im Winter."

Zum ersten Mal mit dabei war Andreas aus Karlskron. Er hatte sich zusätzlich zur roten Unterhose als Wikinger verkleidet. Eingeladen worden war er von seinem Freund Tobias, der den Underpantsrun schon mehrmals mitgemacht hat. "Am Anfang habe ich überlegt, doch dann dachte ich: Das ist für einen guten Zweck, also lass dich nicht lumpen", erzählte er. Ulli, ebenfalls ein treuer Stammteilnehmer, war für die Aktion extra aus München angereist. "Ich habe meinen Besuch mit einem Ausflug nach Eichstätt verbunden", sagte er.

Unterstützt wurden die Sammler von acht Frauen von Elisa. Sie informierten die Spender über Ziele und Aufgaben des Vereins. "Wir freuen uns jedes Jahr auf den Lauf, aber wir dürfen ja auch angezogen mitlaufen", sagte Alexandra Sutner von Elisa schmunzelnd. Zum Ende kamen am Samstag rund 1100 Euro zusammen. Hinzu kämen laut Elisa noch Einzelspenden. Beim Verein fand man das Ergebnis, angesichts der Temperaturen und der vergleichsweise wenigen Passanten in der Fußgängerzone, "spitze".