Ingolstadt
Sonic Headlong räumt ab

SPH-Bandcontest: Zehn Bands kämpfen um den Einzug ins Finale

18.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Spitzenstimmung brachten die zehn Bands des SPH-Halbfinales am Freitag in den Club Buddha am Auwaldsee. Mehrere Hundert Gäste wollten den musikalischen Wettkampf miterleben. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Mehrere Hundert Zuhörer kamen am Freitagabend zum Halbfinale des SPH-Bandcontests in die Diskothek Buddha am Auwaldsee. Zehn Bands aus ganz Süddeutschland nahmen an dem Wettbewerb teil und bedienten verschiedene musikalische Genres, darunter Metal, Rock, Funk und Soul.

Den Sieg holte sich die Band Sonic Headlong, deren vier Mitglieder aus Neuburg, Karlshuld und Burgheim kommen. Sie war die einzig verbliebene Gruppe aus der Region im Wettbewerb. Nach einem furiosen Konzerte-Marathon von mehr als fünf Stunden Dauer stand das Ergebnis der Jury und des Publikums kurz vor drei Uhr in der Früh endlich fest. Die Gewinner fahren nun am 14. Januar zum Finale nach Montabaur in Rheinland-Pfalz.

"Puh, Deutschlandfinale! Wir bedanken uns bei allen Fans, die dabei waren, es war ein mega fetter Abend . . . und wir können es immer noch nicht wirklich fassen!" So bedankten sich Matthias Geier, Fabian Sofsky, Valentin Rucker und Daniel Komarek von Sonic Headlong noch in der Nacht bei ihren Fans in einem sozialen Netzwerk für die Unterstützung. Der DK konnte Sofsky dann am Sonntag am Telefon erreichen: "Da wir noch eine sehr junge Band sind, kam für uns der Sieg sehr überraschend, deswegen war die Freude umso größer. Besonders stolz sind wir auf den Rückhalt unserer Fans, da wir an dem Abend mit über 90 Personen angereist sind. Wir können es jetzt kaum erwarten, das Deutschlandfinale zu spielen."

Die Stimmung im Buddha war von Beginn an gut. Nicht zuletzt zu verdanken war das einem fulminanten Auftakt mit der Band Rabbit Mex Machine aus Ewattingen bei Freiburg. Die fünf Jungs brachten den Club mit solidem Hardrock auf die richtige Betriebstemperatur. An den späteren Siegern aus dem Donaumoos, die eine abgefahrene Mischung aus Rock, Punk und Alternative boten, konnten sie in der Gunst der Jury letztlich jedoch nicht vorbeiziehen.

Praktisch alle Musiker hatten ihre Fans mitgebracht, sprich Angehörige wie die Eltern sowie Freunde und Bekannte, die sie beim Auftritt unterstützten und auch später bei der Stimmabgabe ein wichtiges Pfund waren. Ein Vater kam mit seinen Söhnen aus Landsberg am Lech angereist. Einer von ihnen spielt in der Band Rhythm of Agony - die Gruppe, die sein Vater vor mehr als zehn Jahren gegründet hat. Bei einer Verschnaufpause begann er zu erzählen von alten Musikerzeiten und wie gut diese noch waren im Vergleich zum kommerziellen Druck, der heute in der Branche herrsche. Wirklich gute Musiker, so seine Meinung, hätten kaum noch eine Chance, sich durchzusetzen. Was zählt, sei ein schneller, oft nur einmaliger Durchmarsch an die Chartspitze, danach würde man von vielen nichts mehr hören.

Dem will der SPH-Bandcontest mit seinem Konzept entgegenwirken, heißt es seitens der Initiatoren aus Montabaur. Der Wettbewerb existiert seit dem Jahr 2008 und versteht sich als eine Plattform von Musikern für Musiker. Die haben es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, nachhaltige Nachwuchsarbeit zu leisten, die Ausbeutung von Musikschaffenden zu stoppen und als Veranstalter mit ihnen auf Augenhöhe zu agieren, wie es in den Statuten heißt. Mittlerweile haben nach Angaben von SPH mehr als 1000 Bands an dem jährlich stattfindenden Contest teilgenommen. Mit 500 Konzerten pro Jahr zählt er demnach zu den größten Nachwuchswettbewerben Europas.