Ingolstadt
Kultige Nostalgieveranstaltung

Die Band Golden Boys begeisterte mehr als 100 Gäste im Café Detter

18.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Partystimmung im Café Detter: Die Golden Boys legten am Samstagabend einen umjubelten Auftritt in der Kultkneipe hin. Hauptsächlich waren Gäste über 50 Jahre gekommen. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) "Marmor, Stein und Eisen bricht", "Rote Lippen soll man küssen" und "I Can't Get No Satisfaction": Eine kultige Nostalgieveranstaltung mit alten Schlagern war der umjubelte Auftritt der Golden Boys am Samstagabend im Café Detter. Mehr als 100 Besucher freuten sich über die Musik der 60er- und 70er-Jahre und machten begeistert mit.

Im Café und auch draußen in der Manggasse herrschte fast fünf Stunden lang überschäumende Stimmung. Die Ingolstädter Kultband, die anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens lautstark in Aktion trat, gab alles. Bernie Kubanek (Keyboards), Alex Laudenbach (Bass), Werner Schill (Gitarre) und Tom Diewock am Schlagzeug überzeugten mit Schlagern sowie Rock- und Popsongs. Schon beim zweiten Lied ging die Post ab in der überfüllten Kultkneipe. Die Hände gingen nach oben, und es wurde eifrig getanzt und mitgesungen. Das änderte sich nicht bis weit nach Mitternacht.

"Es war der beste Auftritt der Golden Boys überhaupt", lobten zum Schluss die Wirtsleute Karin und Thomas Detter. Und auch die Besucher zeigten sich sehr zufrieden über das (kostenlose) Konzert. "Es war eine kultige Nostalgieveranstaltung. Schade, dass es nicht öfter solche Events für die Ü 50-Generation gibt", sagte ein Musikerkollege aus Ingolstadt, der seinen Namen nicht verraten wollte.

Vor einem Jahr trat die Band The Golden Boys, die 1967 von Heinrich Stiefel aus der Taufe gehoben wurde, zum ersten Mal im Café Detter auf. "Mit diesem Wohnzimmerkonzert ist ein Traum von mir in Erfüllung gegangen", sagte Bernie Kubanek im DK-Gespräch am Samstagabend. Er ist seit Jahrzehnten Stammgast in der Kneipe und spielt am längsten in der Formation mit. Das Schöne an den Auftritten des Quartetts sei, dass "das Publikum zu unserer Musik auch richtig tanzen kann", betonte der 57-Jährige. Sein Bandkollege Alex Laudenbach ergänzte: "Wir spielen speziell für die Generation, die mit uns alt geworden ist." Die Golden Boys sind zwischen 45 und 59 Jahre alt.

Die Hobbymusiker, die vor allem für ihre Tanzmusik in der ganzen Region bekannt sind, treten mittlerweile nur noch drei- oder viermal im Jahr auf - "und das nur zur Gaudi", wie Laudenbach betonte. Längst vorbei sind die Zeiten (die 70er- und 80er-Jahre), als die Band bis zu 100 Auftritte jährlich hatte. "Wir waren ja die Haus- und Hofkapelle der Narrwalla", erzählte Bernie Kubanek.

Ob der legendäre Schranner in Baar, der Peterwirt in Unsernherrn oder das Café Reith in Vohburg: Es gab kaum ein Lokal in der Region, wo die Golden Boys damals nicht auftraten. An einen Auftritt erinnert sich Werner Schill noch besonders gut - und zwar beim Sommernachtsfest 1989 im Kipfenberger Freibad. "Um weitere Zugaben angesichts der Mückenplage abzuwenden, sind ich und der Bernie in voller Montur und mit der Gitarre die Wasserrutsche hinuntergesaust." Die Gitarre hat die Dusche übrigens unbeschadet überstanden.