Ingolstadt (DK) Wenn der ERCI siegreich ist und Tor um Tor schießt, freuen sich nicht nur die Fans, sondern viele Kinder in der Region. Denn dadurch gelangt der Hilfsverein "Goals for Kids" an Spenden. Sein zehnjähriges Bestehen wird am 26. November beim Heimspiel gegen Schwenningen groß gefeiert.
Es gibt einen Termin im Kalender des Ingolstädter Eishockeys, der über sportliches und gesellschaftliches Vergnügen hinausgeht. Wenn im Sommer die Sponsoren des ERC zum Golfturnier zusammenkommen, ist das auch der Tag, an dem viel für benachteiligte Kinder auf den Weg gebracht wird. Dann werden die Patenschaften für die ERC-Profis verteilt, die Spendengeld mit ihren Toren, Siegen und Paraden erspielen. "Die Bereitschaft ist groß", sagt Geschäftsfrau Steffi Praunsmändtl, die Vorsitzende von "Goals for Kids", wie der Verein heißt. Für jedes Heimtor, jeden Sieg (daheim oder auswärts) sowie jedes Zu-Null-Spiel zahlen die Paten jeweils 150 Euro in die Vereinskasse. "Das ist unsere Haupteinnahmequelle", sagt Praunsmändtl, die mit den engagierten Mitgliedern und Botschaftern seit der Vereinsgründung mehr als 300 000 Euro an Spenden eingesammelt hat.
Seit zehn Jahren (Gründung war am 13. November 2007) besteht der Verein. Die Idee aber kursiert länger. Sie stammt vom langjährigen Panther-Kapitän Glen Goodall, der die "Stiftung 96" ins Leben rief, benannt nach seiner Rückennummer (Geburtsjahr von Tochter Kassidy). Er habe nach vielen guten Jahren in Ingolstadt etwas zurückgeben wollen, sagte "Goody", so sein Spitzname, einmal. Aus der Stiftung wurde der Verein "Goody's Goals for Kids". Als der Kanadier nach dem Karriereende 2010 zurück in die Heimat ging, übernahm Praunsmändtl (neben den früheren ERC-Profis Doug Ast und Sven Zywitza ein Gründungsmitglied) den Vorsitz. "Diese Idee durfte nicht untergehen", sagt sie zu ihrer Motivation.
Die Unterstützer waren weiter zahlreich. Der langjährige ERC-Beiratsvorsitzende Leo Stiefel habe immer ein offenes Ohr gehabt - und unterstützt bis heute. Spieler fungierten immer wieder als Botschafter: Michael Waginger, Stephan Retzer, Christoph Gawlik und auch Thomas Greilinger. Auch andere, wie Benedikt Kohl, seien immer da, wenn man sie brauche, sagt Praunsmändtl.
Und das sind Termine mit den Kindern, um die es ja zentral geht. Zunächst die des Peter-Steuart-Hauses in Ingolstadt. Dann kamen bald Caritas-Zentrum St. Vinzenz, Caritas-Kinderdorf Marienstein, Sophie-Scholl-Schule Neuburg und Familiennachsorgeverein Elisa dazu. Auch die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule und das Cabrini-Haus Hofstetten sowie die Pestalozzi- und Wilhelm-Ernst-Schule an der Stollstraße (beide Schulfrühstück) werden unterstützt. Das Spendengeld wird genutzt, um "eine Auszeit vom sorgenvollen Alltag zu bieten", sagt Praunsmändtl.
Das unternimmt "Goals for Kids" auch mit eigenen Aktionen: Zu jedem ERC-Spiel werden zehn Kinder eingeladen. Daneben gab es große Aktionstage, an denen die Kleinen mit oft schwerem (familiären) Handicap vor dem Publikum aufs Eis durften. "Wenn man dann sieht, was das denen gibt, wie die strahlen, bekommt man ganz weiche Knie", beschreibt die Vorsitzende ihre Erlebnisse.
Am 26. November feiert "Goals for Kids" seinen Geburtstag beim ERC-Heimspiel gegen Schwenningen. 200 benachteiligte Kinder dürfen kommen. Die Fans können bei einer Tombola ("Die Spielerfrauen unterstützen uns") mit den Losen (für zwei Euro) zum Beispiel Originaltrikots gewinnen und helfen. Spenden sind natürlich gerne gesehen. Alles für leuchtende Kinderaugen.
