Ingolstadt
Hochstimmung mitten in der Natur

Vier Tage traditionelle Gemütlichkeit: Am Freitag startete das Fischerfest am Baggersee

01.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Beliebte Brotzeit nicht nur bei Anglern. Der Steckerlfisch fand reißenden Absatz. Schon zu Beginn bildete sich eine lange Schlange vor der Fischbraterei. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Oft genug hatte es zum Auftakt geregnet, doch dieses Mal passte beim Fischerfest des Kreisfischereivereins am Baggersee alles: Sommerliche Temperaturen und strahlendes Wetter lockten zum Auftakt am gestrigen Freitag bereits am frühen Abend zahlreiche Besucher an, die sich in bester Stimmung im Biergarten bei Steckerlfisch und einer Maß Bier niederließen.

Auch der erste Fassanstich, kurz nach 18 Uhr, gelang wie im Bilderbuch. Der frühere Innenstaatssekretär Hermann Regensburger griff diesmal zum Schlegel und brauchte nur drei gezielte Schläge, um den Gerstensaft zum Laufen zu bringen. Kurz zuvor begrüßte Vorsitzender Rudolf Winklmeier die Gäste. Eine lange Schlange bildete sich sogleich auch vor der Fischbraterei. Kaum jemand wollte sich die traditionelle Spezialität schon in den ersten Stunden des Festes entgehen lassen. Die Fischsemmeln fanden aber ebenso ihre Abnehmer.

Auch bei Holger Heckner, seiner Frau Brigitta und den beiden Söhnen Sebastian (4) und Marian (10), die es sich nach einem Spaziergang rund um den See an einem der Biertische zur Brotzeit gemütlich gemacht hatten. Was ihnen am Fest gut gefällt? "Die direkte Nähe zur Natur", sagte Holger Heckner. "Man kann sich gut unterhalten, es herrscht keine typische Bierzeltatmosphäre. Es ist wie ein Familienausflug." Sebastian kann dem nur zustimmen: "Ich bin gerne im Freien", sagt der Bub, der sich bei einer Apfelschorle erfrischt. "Der See gefällt mir, das Essen und die Musik sind gut. Jetzt teilen wir uns noch einen großen Teller Pommes frites", ergänzt Marian, nachdem die Familie bereits einen Steckerlfisch verzehrt hat.

Wer möchte, kann sich am Samstag auf einer Großleinwand im Fischerheim und auf einer kleineren Leinwand im Zelt das Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Italien ansehen. Werner Schmalzl und seine Frau Cornelia, die sich auch zu einer Brotzeit hingesetzt haben, sehen da für sich aber keinen Bedarf. Ihrer Meinung nach würden viel zu viele Spiele im Fernsehen übertragen, der Sport wie etwas "Heiliges" behandelt. Der Sohn der Schmalzls ist Mitglied im Fischereiverein. "Deshalb sind wir heute hier", sagt Werner Schmalzl. "Schließlich muss man doch die Vereine unterstützen, die leben ja auch von solchen Festen und die Ehrenamtlichen machen sich viel Arbeit mit der Vorbereitung und sind hier vier Tage im Einsatz", ergänzt er. Außerdem würden seine Frau und er auf dem Fest alte Bekannte treffen, die man länger nicht gesehen habe. Bis einschließlich Montag ist noch Zeit es den Schmalzls gleichzutun; so lange dauert das Fischerfest auch heuer wieder.