Ingolstadt
Himmelblaues bei der Hohen Schule

Zwei Frauen setzen mit der Eröffnung eines Cafés neuen Akzent nahe des historischen Platzes

11.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Foto: Michael Brandl

Ingolstadt (mbl) Der Platz vor der Hohen Schule ist für viele Ingolstädter eines der idyllischsten Fleckchen in der Altstadt. Darüber hinaus ist es ein Platz mit einer besonderen historischen Bedeutung - flankiert von markanten und geschichtsträchtigen Gebäuden wie dem Georgianum und Bayerns erster Landesuniversität. 1472 von Herzog Ludwig dem Reichen in dem ehemaligen Pfründnerhaus gegründet, gab sie dem Ort als Hohe Schule seinen Namen.

Bier und Wasser sprudeln schon mehr oder weniger lange hier. Gehört zum Platz seit 1965 doch auch ein Brunnen, der wegen der bronzenen Marabus, die sich auf seinem Sockel zum augenscheinlichen Sinnieren niedergelassen haben, die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Den Gerstensaft wiederum gibt es aus dem Bierbrunnen, der vor knapp zwei Jahren anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Reinheitsgebot am Georgianum eröffnet wurde. Zum Fest zum Reinen Bier, Ende April, wird hier das flüssige Brot wieder reichlich in die Krüge fließen.

Auch fest ansässige Gastronomie gab es in den vergangenen Jahren immer wieder hier: In der Hohen Schule selbst sorgte lange vor Einführung des Rauchverbots in Gaststätten Ingolstadts erstes Nichtraucherlokal für Aufsehen, und auf dem Platz davor bewirtete noch im vergangenen Jahr eine Sommerterrasse mit Ausschank und Grill ihre Gäste. Für einen Hauch orientalischer Exotik sorgt seit einigen Monaten eine Sisha-Bar, die sich ebenfalls in der Hohe-Schul-Straße befindet.

Nun ist mit dem Café Himmelblau Anfang Januar ein Tagescafé hinzugekommen. Es befindet sich in der Hausnummer 7, wo vormals viele Jahre eine Weinhandlung und zuletzt ein Spiele-Laden ansässig waren. Den Inhaberinnen Margit Koch und Lisa Ferstl-Rieger ist mit dem Himmelblau optisch ein bunter Mix gelungen: aus behaglichem Landhausstil-Look, verspielten barocken Elementen, die durch bunte Kronleuchter und einen gerafften Wandvorhang zum Tragen kommen, und einer gemütlich durcheinandergewürfelten Sofaecke, wie jeder sie einmal in der ersten Bude hatte. Das Besondere an dem Mobiliar: "Es wurde schon einmal verwendet und stammt von Flohmärkten. Wir haben es wieder aufbereitet, mit frischen bunten Stoffen bezogen und so einer neuen Verwendung zugeführt", sagt Ferstl-Rieger.

Auch Speisen gibt es im Himmelblau. Das Angebot reicht vom Frühstücksbuffet mit Produkten aus regionaler Herkunft über einen kleinen, je nach Saison variierenden Mittagstisch bis hin zu hausgemachten Kuchen und Torten, so die beiden Frauen. Der Kaffee stammt von einer Rösterei aus Freising. Dazu gibt es Tee, Säfte und Schorlen.

"Das ist ein Café, in dem man sich auch mal länger aufhalten kann", sagt eine Frau mittleren Alters, die sich zu Kaffee und Sandwich niedergelassen hat. Für das Konzept haben Koch und Ferstl-Rieger zwei Ladenlokale miteinander verbunden. Das Café, das derzeit für 40 Gäste Platz bietet, hat deshalb auch zwei Eingänge - einer in der Goldknopfgasse und der Haupteingang in der Hohe-Schul-Straße. Geöffnet hat das Himmelblau von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 14 Uhr.