Ingolstadt (jhh) Die IG Metall meldet einen Erfolg in der Tarifauseinandersetzung bei der Firma Scherm. Nach "harten und fairen Verhandlungen", begleitet durch mehrere Warnstreiks, sei nun der Durchbruch gelungen. Für die rund 850 Beschäftigten der Stammbelegschaft von Scherm habe sich der Kampf gelohnt.
Bis Ende 2017 erhöht sich laut Gewerkschaft die Bruttolohnsumme des Unternehmens in zwei Stufen um insgesamt vier Prozent. "Der zur Verfügung stehende Betrag wird analog der Eingruppierungsregelungen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie auf die Arbeitnehmer verteilt", hieß es am Freitag. Mit diesen Regelungen konnte "eine unstrukturierte Bezahlung durch ein transparentes Entgeltsystem abgelöst werden". Besonders freut die Gewerkschaft, dass die ausgehandelte Entgelterhöhung nicht im "Gießkannenprinzip" über alle Arbeitnehmer verteilt werde. Mit der Zuordnung der verschiedenen Tätigkeiten zu Entgeltgruppen entstehe ein nachvollziehbares Entgeltsystem.
"Obwohl es noch nicht gelungen ist, alle Unterschiede in dieser Tarifrunde auszugleichen, so ist doch der erste große Schritt zu einem gerechteren und faireren Lohnsystem gelungen. Das ist ein wichtiger Schritt für das Unternehmen Scherm und auch für die Kontraktlogistik im GVZ", so der Betriebsratsvorsitzende der Scherm Logistik, Lothar Klaritsch.
Johann Horn, erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, betonte: "Die Arbeitnehmer bei Scherm haben über einen langen Zeitraum für ihre Sache eingestanden und am Ende ein anständiges Ergebnis erreicht." Zufrieden ist auch Marcel Mahr, Geschäftsführer bei Scherm Logistik. "Die neue Entgeltstruktur und damit die neue Partnerschaft mit der IG Metall ermöglicht unseren Mitarbeitern, unseren Kunden und uns selbst die erforderliche Planungssicherheit für die Zukunft", wird er in der Mitteilung zitiert. Scherm ist einer der größten Kontraktlogistik-Dienstleister im Güterverkehrszentrum in Ingolstadt und dort für Audi und deren Systemlieferanten tätig.
