Ingolstadt
"Ein tolles Bild abgegeben"

Erster gemeinsamer Schlussverkauf in der Innenstadt kam gut an und soll auch 2017 stattfinden

25.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Auf Schnäppchenjagd: Auch jetzt haben noch viele Geschäfte in der Innenstadt drastisch reduziert. Erstmals gab es heuer im Juli aber einen gemeinsamen Schlussverkauf. Über 50 Geschäfte hatten sich an der von IN-City organisierten Aktion beteiligt. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Sommer, Sonne, Schlussverkauf. Unter diesem Motto fand heuer in der Innenstadt erstmals ein gemeinsamer Schlussverkauf statt. Gut 50 Geschäfte nahmen daran teil. Bei Geschäftsleuten und IN-City stieß die Premiere auf positive Resonanz. Der Ansatz: gemeinsam Präsenz zeigen.

Schon die einheitlichen Plakate, in Pink und Orange gehalten, und die farblich darauf abgestimmten Teppiche, die in die Läden führten, waren Hingucker. Wie ein roter Faden zog sich das einheitliche Bild durch die Innenstadt und lockte die Kunden in die Geschäfte. Offiziell fand die Aktion von 16. bis 23. Juli statt, viele Geschäfte haben aber freiwillig verlängert.

"Die Aktion kam bei der Mehrheit gut an", schrieb IN-City-Geschäftsführerin Judith Gebhard de Ginsberg im jüngsten Newsletter des Innenstadtvereins. Sie fördere die gemeinsame Präsenz sowie das einheitliche Auftreten. Auch IN-City-Vorsitzender Thomas Deiser ist von dem "einheitlichen Bild", das die Geschäftsleute abgegeben haben, begeistert. Manche Ladeninhaber hätten von Umsatzsteigerungen berichtet, bei anderen habe sich die Aktion in der Kasse kaum ausgewirkt. Doch die Innenstadt-Geschäfte hätten "ein tolles Bild" abgegeben. Der "Testschuss", so Deiser, sei geglückt. Man werde deshalb im nächsten Jahr erneut zum gemeinsamen Schlussverkauf aufrufen. "Viele haben gesagt, sie sind wieder dabei."

Freilich: Durchschlagskraft wie in vergangenen Zeiten, wo am ersten Schlussverkaufstag die Kunden zur Rabattschlacht Schlange standen, habe der Schlussverkauf heute nicht mehr, betont Bernd Ohlmann, Pressesprecher des Handelsverbandes Oberbayern. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2004 bleibt es den Händlern überlassen, wann sie ihre Ware reduzieren. So gehören die "Sale"-Schilder in deutschen Schaufenstern - vor allem in Einkaufszentren wie dem Westpark oder dem Outlet-Center - das ganze Jahr über zum Alltagsbild.

Dennoch ist der klassische Schlussverkauf für die Händler nicht wegzudenken. "Die Kunden wollen ihn", sagt Ohlmann. Viele hätten immer noch im Hinterkopf, im Schlussverkauf, der "Mutter aller Schnäppchen", die besten Käufe zu tätigen. Aufgrund der Wetterkapriolen in diesem Jahr hätten die Händler gegenüber dem Vorjahreszeitraum heuer bayernweit ein Prozent weniger verkauft. "Wer kauft schon Sommersachen, wenn das Wetter entsprechend ist"

So waren die Lager heuer im Sommer nicht nur in Ingolstadt entsprechend voll. Deshalb sei der Schlussverkauf weniger wegen des Umsatzes als vielmehr wegen seines eigentlichen Zwecks, die Lager zu räumen, wichtig. Und dieses Ziel sei erreicht worden, betont Franz Mayr, der Vorsitzende des Ingolstädter Einzelhandelsverbandes. "Wir sind zufrieden", sagt er von seinem eigenen Geschäft. Im Vergleich zu vor zehn Jahren bringe der Schlussverkauf weniger, im Vergleich zum Vorjahr, sagt Mayr, wurde das Ergebnis gehalten.

Laut Josef Pfab, Abteilungsleiter bei der Galeria Kaufhof in der Ludwigstraße, ist der Schlussverkauf "wahnsinnig gut gelaufen". Der Absatz sei wesentlich stärker gewesen als im Vorjahr - die Renner waren Damenoberbekleidung, Sportsachen und Herrenbekleidung. Ob dies auf den gemeinsamen Schlussverkauf in der Innenstadt zurückzuführen ist? "Jede Aktion bringt was", so Pfab.

Im Westpark war laut Centermanager Frank Hausschmid der meiste Abverkauf schon im Juli. Bei der Ingolstädter Wöhrl-Filiale sei der Absatz in etwa so wie im Vorjahr, verlautete aus der Pressestelle in Nürnberg. Dass der Schlussverkauf keine so große Rolle mehr spiele wie früher, bestätigt auch Wöhrl. "Aber für uns ist es nach wie vor eine wichtige Sonderveranstaltung", betont Pressesprecherin Nadja Gomille.