Ingolstadt
Die Panther kämpfen auch für Kinder

Seit zehn Jahren sammelt der Verein Goals for Kids Geld Spendenübergabe in Bennis Playland

15.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Spendenfoto im Spielparadies: Mädchen und Buben aus der ganzen Region waren am Samstag zu Gast in Bennis Playland. Die 1200 Euro gehen an Goals for Kids, ein Verein, der seit zehn Jahren mit dem ERC zusammenarbeitet und Geld sammelt für Kinder, denen es nicht so gut geht. - Fotos: Eberl

Ingolstadt (DK) Wenn ein Panther ein Tor schießt, dann zählt das doppelt: Für den ERC und für Goals for Kids. Und egal, wie ein Spiel ausgeht, Gewinner sind immer Kinder aus der Region, denen es nicht so gut geht. 92 waren am Samstag zu Gast in Bennis Playland, um zu toben und die Mannschaft zu treffen.

Seit zehn Jahren nun schon unterstützt Goals for Kids benachteiligte Kinder. Vorsitzende Steffi Praunsmändtl hat ausgerechnet, dass insgesamt schon mehr als 250.000 Euro zusammengekommen sind. Und zwar spielend: Immer, wenn ein Panther trifft, zahlt ein Sponsor 150 Euro in die Kasse. Praunsmändtl ist selber Mutter von zwei Kindern. "2007 hatte ich einen Unfall und war nicht weit von einer Behinderung entfernt. Das hat mir noch einmal klarer gemacht, wie wichtig das Engagement ist."

Zu jedem Spiel des ERC lädt der Verein auch zehn Kinder ein. So kam Hatice schon mehrmals ins Stadion. Die 22-Jährige leidet an Epidermolysis bullosa und sitzt im Rollstuhl: Schmetterlingskinder nennt man Menschen wie sie, denn ihre Haut ist so verletzlich wie die Flügel eines Schmetterlings. Ohne den Nachsorgeverein Elisa könnte Mutter Aynur den Alltag nicht bewältigen. "Sie kommen täglich zu uns und kümmern sich um den Verbandswechsel und die medizinische Versorgung. Das dauert zwei bis vier Stunden. Und Hatice zu baden fünf bis acht Stunden." Mutter Aynur hat so Zeit für die Pflege ihrer anderen Tochter, die ebenfalls an dieser seltenen, genetisch bedingten Krankheit leidet.

Als die ERC-Mannschaft auftaucht, bringt sich Hatice trotz des Gedränges zielsicher mit ihrem Rollstuhl in Stellung, um auch Autogramme zu bekommen. "Es ist schön, dass so viel für uns unternommen wird", sagt sie mit ihrer Stimme, die so dünn ist wie ihre Haut.

Eine andere Aynur, die im Ingolstädter Peter-Steuart-Haus lebt, fächelt sich derweil Luft zu: "Ich fühl' mich wieder wie ein Kind", sagt die 14-Jährige, und das will etwas heißen in dem Alter. "Am Anfang war es komisch, so unter lauter Kleinen. Aber es ist voll cool hier. Wenn ich gewusst hätte, dass es hier so anstrengend ist, hätte ich mich aber nicht geschminkt. Das ganze Make-up geht runter."

Unbeschwert spielen, ausgelassen sein, wild herumtoben - das gefällt auch Fahim, der aus Afghanistan geflüchtet ist und seit einem Jahr in Deutschland lebt. "Das ist eine gute Sache hier", sagt der 13-Jährige in fließendem Deutsch. Solche Spielhallen kennt er auch aus seiner Heimat. "Dort sind die nur noch viel größer." Die anderen Kinder staunen: Das hätten sie nicht gedacht.

Auch den Verein Familien in Not aus Ingolstadt, das Caritas-Kinderdorf Marienstein aus Eichstätt und die Sophie-Scholl-Schule Neuburg hat Lenka Schaderová, Geschäftsführerin von Bennis Playland, an diesem Samstag zum Spielen und Essen eingeladen. Außerdem gibt es einen Scheck im Wert von 1200 Euro aus dem Erlös einer Tombola für Goals for Kids. Bei der Übergabe herrscht ein großes Durcheinander, weil fast alle mit aufs Foto wollen.

ERC-Verteidiger Patrick Köppchen staunt: "So viele glückliche Kinder auf einem Haufen habe ich selten gesehen. Ich hab' zwar selber noch keinen Nachwuchs, aber ich sehe, dass die Kleinen eine Menge Spaß haben. Es ist einfach toll, was die Steffi immer auf die Beine stellt, und heute sieht man, dass es sich lohnt."

Noch mehr lohnen würde es sich, wenn die Panther jetzt noch mehr Tore schießen würden als bisher. Immerhin: Beim Airhockeyspielen haben ein paar von ihnen ziemlich viele Treffer gelandet.