Ingolstadt
Bewegung in der Asylfrage

Sozialministerin besucht heute Kaserne in Oberstimm, Oberbürgermeister Lösel antwortet SPD

16.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:14 Uhr

Ingolstadt/Oberstimm (reh) Der Ministerpräsident hat das Thema Asylbewerber zur Chefsache erhoben, die zuständige Ministerin schwärmt aus: Emilia Müller schaut sich heute die Max-Immelmann-Kaserne in Oberstimm an. Natürlich ist der Hintergrund des Besuchs, ob und wie sich in dem kurz vor der Auflösung stehenden Militärareal – soll Mitte 2015 geschlossen werden – Asylsuchende unterbringen lassen.

Ein Teil der Gebäude steht nach einem Teilabzug der Truppen bekanntlich bereits leer. Sozialministerin Müller lässt sich von Vertretern der Regierung von Oberbayern, des Landratsamtes Pfaffenhofen und der Stadt Ingolstadt begleiten. Nach dem Rundgang wird sie sich den Fragen der Presse stellen.

Dann kommen sicherlich auch die aktuellsten Zahlen aus dem Stadtgebiet Ingolstadt zur Sprache. Die hat Oberbürgermeister Christian Lösel vor wenigen Tagen der SPD-Stadtratsfraktion zukommen lassen und damit einen Fragenkatalog der Genossen beantwortet. Demnach waren mit Stichtag 25. August 343 Personen (207 Männer, 55 Frauen und 81 Kinder) in Ingolstadt, die von der Stadt untergebracht sind und deren Asylverfahren noch läuft. Hinzu kämen 87 Menschen, die (wohl noch ganz frisch) ein Bleiberecht zugesprochen bekommen haben und die noch in einer der städtischen Unterkünfte leben.

Davon gibt es inzwischen 24 Stück, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. Zwischen fünf und 22 Leute leben dort, dazu 100 in einer einzelnen Einrichtung. Bis Jahresende rechne die Stadt einer Prognose der Regierung von Oberbayern folgend mit insgesamt 600 Asylbewerbern, schreibt Lösel der SPD. Zwei Vollzeitkräfte sowie „bei Bedarf“ (Lösel) auch die Leiterin des städtischen Sachgebietes Asyl würden sich aktuell um die Personen kümmern.

Ein Spezialfall sind zwölf sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, also Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern nach Ingolstadt gekommen sind: Sieben von ihnen sind derzeit im Peter-Steuart-Haus untergebracht, zwei leben bei ihrer Schwester in Ingolstadt, drei weitere in der Jugendwohngruppe des Trägers „ambuflex“.

Wie der OB erklärt, bekommen die Asylbewerber seit Oktober 2012 keine „Nahrungsmittelversorgung“ mehr. Auf die umstrittenen Essenpakete wird verzichtet. Stattdessen werden 296,22 Euro pro Monat (bestehend aus den Sätzen für Essensversorgung, Gesundheitsfürsorge und das „soziokulturelle Existenzminimum“) gezahlt.