Ingolstadt (DK) Es war die erste deutsche Demokratie - im Jahr 1919 geschaffen von mutigen Männern und Frauen in Weimar. Die nach ihrem Geburtsort benannte Republik überdauerte jedoch nur 14 Jahre und wurde vom finstersten Kapitel deutscher Geschichte abgelöst. "Dennoch lohnt es sich, die Erinnerung an die Weimarer Republik wachzuhalten und aus ihren Erfahrungen zu lernen. Dabei wird deutlich, welchen gesellschaftlichen Aufbruch es 1919 gab und welche Chance dies für unser Land bedeutete", sagte Stephan Zänker, Geschäftsführer des Vereins Weimarer Republik. Mit einer multimedialen Wanderausstellung will der Verein auf dieses Thema hinweisen. Die Ausstellung, die bis zum Herbst durch deutsche Städte tourt, macht derzeit Station im Einkaufszentrum Westpark. Sie wurde gestern vom CSU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl eröffnet.
Dass die Wanderausstellung nach Ingolstadt kam, ist Monika Müller-Braun von der Ingolstädter Ortsgruppe des Vereins "Gegen Vergessen - für Demokratie" zu verdanken. Sie hatte den Kontakt zum Westpark hergestellt, nachdem sie bei einer Versammlung in Kassel Vertreter des Vereins Weimarer Republik kennengelernt hatte. Mit moderner Technik und interaktiven Medienstationen wird bei der Ausstellung spannende Geschichte präsentiert. Sie wird von prominenten Journalisten wie Ulrich Wickert, Ranga Yogeshwar und Bettina Schausten unterstützt. Lokalhistorische Bezüge lieferte bei der Eröffnung der SPD-Stadtrat und ehemalige Geschichtslehrer Manfred Schuhmann, der an die Nazizeit in Ingolstadt erinnerte.
Die Ausstellung kann bis 27. Februar zu den Öffnungszeiten des Einkaufszentrums, also von 8 bis 20 Uhr, besichtigt werden.