Ingolstadt
Auf die Pioniere kommt es an

Kommandeur der US Army in Europa zu Besuch in der Ingolstädter Kaserne

09.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Der amerikanische Drei-Sterne-General Ben Hodges (vorne, Zweiter von rechts) beim Besuch in der Pionierkaserne im Gespräch mit einem britischen Offizier der Nato-Stelle MILENG. Vorne rechts MILENG-Kommandeur Oberst Niels Janeke, vorne links Oberst Jörg Busch vom Ausbildungszentrum Pioniere. - Foto: Kelm

Ingolstadt (DK) Der Chef der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, hat diese Woche die Ingolstädter Pionierkaserne und das Bayerische Armeemuseum besucht. Im Tross hatte er Offiziere seines Stabes und die Kommandeure der US-Pioniereinheiten in Europa.

Hodges ist Befehlshaber aller Verbände der US Army in Europa und damit auch Chef des amerikanischen Hauptquartiers USAREUR in Wiesbaden. Sein Interesse galt in Ingolstadt der Ausbildung an der hiesigen Pionierschule (offiziell: Ausbildungszentrum Pioniere) und der Abstimmung im Pionierwesen zwischen den Nato-Partnern, die im ebenfalls in der Kaserne Auf der Schanz untergebrachten Koordinierungsstelle MILENG geleistet wird.

Gastgeber für den US-General waren der stellvertretende Kommandeur der Pionierschule, Oberst Jörg Busch, und MILENG-Kommandeur Oberst Niels Janeke. Beide referierten vor den amerikanischen Gästen - zum einen über Eigenheiten der Pionierausbildung bei der Bundeswehr, zum anderen über das Angebot internationaler Lehrgänge bei der Nato-Koordinierungsstelle, die von inzwischen 17 Mitgliedsstaaten des nordatlantischen Bündnisses finanziert und mit Personal ausgestattet wird. Auch die USA sind hier ständig vertreten.

Die Vorstellung von neuem und bewährtem Pioniergerät sowie die Präsentation moderner Erkundungsausstattungen rundete den Besuch der US-Delegation ab. General Hodges betonte laut einer Pressemitteilung aus der Pionierschule die aus seiner Sicht erforderliche Notwendigkeit ausreichender Pionierkapazitäten bei den Nato-Partnern, so zum Beispiel von Brückengerät zum Überwinden von breiten Gewässern und von Baumaschinen für den Straßenbau und die Straßeninstandsetzung.

Offenbar spielt eine mögliche Ost-West-Konfrontation bei den US-Streitkräften und somit auch bei der Nato in Planspielen wieder eine stärkere Rolle, denn in der Mitteilung ist auch davon die Rede, dass nach Überzeugung des US-Kommandeurs die Fähigkeiten der Pionierverbände von entscheidender Bedeutung seien, "um jederzeit Kräfte aus Zentraleuropa an die Nato-Ostgrenze verlegen zu können". Nach Hodges' Bewertung, so heißt es, sei dies nur in einem multinationalen Ansatz leistbar, wie er durch die Koordinierungsstelle MILENG im Pionierbereich besonders gefördert und unterstützt werde. General Hodges habe dabei die unveränderte Notwendigkeit der unmittelbaren Zusammenarbeit der US-Streitkräfte mit der Bundeswehr herausgestellt.

Nur touristischen Charakter hatte ein anschließender Besuch der amerikanischen Delegation im Bayerischen Armeemuseum, der sich kurzfristig hatte arrangieren lassen.