Ingolstadt
Audianer entdecken den Bus

Zahl der Jobtickets bei der INVG hat sich in kurzer Zeit verfünffacht

26.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:37 Uhr

Unverkennbar INVG: Busfahrer Helmut Heiß findet seine neue Dienstkleidung elegant. Weste und Hemd mit INVG-Logo, dazu eine Fleecejacke für den Winter - das gehört zur Kollektion für das Fahrpersonal der Verkehrsgesellschaft - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Dass Audi und die INVG jetzt enger zusammenarbeiten, zahlt sich aus: Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Zahl der Jobtickets für die Mitarbeiter des Konzerns verfünffacht, wie Geschäftsführer Robert Frank gestern im Aufsichtsrat der INVG berichtete.

„Wir ersparen damit auch mehrere 100 000 Fahrten mit dem Pkw, das mildert die Verkehrsbelastung in der Region“, sagte der Chef der Verkehrsgesellschaft. Jobtickets sind personenbezogene Jahres- oder Halbjahreskarten für Firmenmitarbeiter, die von den einzelnen Unternehmen subventioniert werden. Frank zufolge hatten vor zwei Jahren nur rund 500 Audianer so ein Ticket, zur Zeit sind es bereits 2405.

Die verstärkte Kooperation mit der Audi AG kam auch beim zentralen Diskussionsthema der gestrigen Sitzung zur Sprache: den Konsequenzen aus der Schwachstellenanalyse eines Gutachtens von 2008. „Der größte Teil ist umgesetzt“, bilanzierte der INVG-Geschäftsführer, in einigen Punkten habe man die Liste der Vorschläge „sogar noch übertroffen“.

Frank nannte beispielhaft die deutlich verbesserte Buserschließung des Audi-Werksgeländes, etwa durch die Expresslinien X11 und X12 zwischen den Bahnhöfen und Audi sowie den Ausbau der S-Linien von Irgertsheim/Gerolfing, Hepberg/Lenting, Kösching und Gaimersheim.

Aber auch sonst sieht der INVG-Chef große Fortschritte im öffentlichen Nahverkehr. Beim Airport-Express gilt seit Juli der Stundentakt, durch millionenschwere Anschaffungen wurde die Busflotte erneuert (Durchschnittsalter 4,5 Jahre), der Neubau des Nordbahnhofs dient als Verkehrsdrehscheibe, und das digitale Zeitalter (rechnergestütztes Betriebsleitsystem) soll nach längerer Vorbereitungsphase beim nächsten Fahrplanwechsel beginnen. Derzeit wird ein Fahrgastbeirat eingeführt, der weitere Vorschläge aus Kundensicht einbringen soll.

Zur Misere um den regionalen Verkehrsverbund steht in Franks Bericht nur: „Die Verhandlungen zur Umsetzung laufen. Die bekannten Probleme erfordern gegebenenfalls eine Alternativlösung.“

ÖDP-Stadtrat Franz Hofmaier bescheinigte dem Geschäftsführer, dass die INVG in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vorangekommen sei. Er machte auf Defizite an der Schnittstelle Bus/Schiene am Hauptbahnhof aufmerksam. „Die Verknüpfung funktioniert vielfach noch nicht.“

Einig waren sich die Aufsichtsräte, dass am letzten Samstag vor Advent (23. November) im gesamten INVG-Netz gratis mit dem Bus gefahren werden darf. Der FW-Antrag soll einen Beitrag zur Stärkung der Altstadt leisten.