Ingolstadt
Ur-Quattro im Kleinformat

Schüler der Fronhofer-Realschule bauten gestern den Audi-Klassiker als Modellauto nach

07.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:42 Uhr

Eine Form aus Blech, aus der ein Ur-Quattro entsteht: Sechstklässler der Ludwig-Fronhofer-Realschule bauten gestern unter Anleitung von Audi-Azubis Modellautos, um so ihre technischen Fähigkeiten auszutesten. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) 28 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen der Ludwig-Fronhofer-Realschule sind gestern unter die Autokonstrukteure gegangen. Gebaut haben sie einen Klassiker der Automobilgeschichte - den Ur-Quattro von Audi. Natürlich nicht im Original, sondern als abgespeckte Modellausgabe.

Die sogenannte Technik-Rallye soll den Sechstklässlern - darunter auch den Mädchen - technische Berufe nahebringen. Und das mit viel Spaß an der Sache. Genau den hatten die Mädchen und Buben, als sie, unter Anleitung von Auszubildenden bei Audi, in den Werkräumen der Schule an der Ochsenschlacht zu Lötkolben und Kombizange griffen. Die Schüler erhielten so spielerisch Eindrücke aus den Berufsbildern des Kfz-Mechatronikers, Karosseriebaumechanikers und Fertigungsmechanikers. Die Modellfahrzeuge mit Beleuchtung konnten sie anschließend mit nach Hause nehmen. Mit der Aktion möchte sich die Ludwig-Fronhofer-Realschule laut Projektleiterin Ulrike Betz als Mint-freundliche Schule vorstellen. Die sogenannten Mint-Fächer umfassen die Unterrichts- und Studienfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, die bei einer späteren technischen Berufswahl eine wichtige Rolle spielen. "Wir wollen zeigen, dass auch Mädchen sich in technischen Berufe etablieren können", sagt Betz. Außerdem sei es der Schule wichtig, dass jeder der Schüler einmal einen Lötkolben in der Hand gehalten habe.

Audi unterstützt das Projekt gerne. "Es ist für uns wichtig, an den Schulen zu sein, damit die Schüler herausfinden können, welche Fähigkeiten sie besitzen und was ihnen liegt", ergänzt Georg Kellermeier, Koordinator für Aus- und Weiterbildung in der Fahrzeugtechnik bei Audi.

Die jungen Techniker zumindest haben die Idee begeistert umgesetzt und saßen vertieft über ihren Modellen, bis die letzte Platine gelötet und die letzte Niete ins Blech gestanzt war. "Das Löten hat mir besonders gefallen", sagt Niklas aus der 6 e. Zu Hause habe er schon einmal einen defekten Kopfhörer gelötet, verrät er. Vom Audi quattro weiß er nicht viel, außer, dass es ein Auto sei, das schon älter ist. Seine Klassenkameradin Angelina hatte vor allem Spaß dabei, das Autoblech mit der Kombizange in die richtige Form zu biegen. "Ich kann mir vorstellen, das auch mal beruflich zu machen", sagt sie. "Man hat mit jedem Knick gesehen, wie das Auto entsteht", beschreibt Lea aus der 6 e den Zusammenbau. Etwas mit Autos möchte sie später nicht machen. "Mir liegt mehr das Soziale", sagt sie.

Lucas Mühl und Tobias Heimisch, beide Kfz-Mechatroniker im zweiten Lehrjahr, haben die Kinder bei der Montage der Autos unterstützt und zeigten sich begeistert vom vorhandenen technischen Verständnis vieler. "Einige haben schon mit dem Papa gelötet und können mit Werkzeug umgehen", stellen sie fest. Der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen? "Die Mädchen arbeiten sauberer und bringen mehr Geduld mit. Bei den Jungen muss es immer schnell gehen", sagen sie.