Ingolstadt
FDP sieht schwere Zeiten auf Audi zukommen

Experten sprachen über "Monopolstellungen"

22.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter FDP lud kürzlich zu einer Veranstaltung rund um das Thema Monopolstellungen in der Wirtschaft und deren Auswirkungen auf die Standorte in Bayern und Deutschland ein. Rund 30 Zuhörer folgten den Vorträgen der FDP-Bundestagskandidaten Jakob Schäuble (Wahlkreis Ingolstadt) und dem ehemaligen Telekom-Vorstand Thomas Sattelberger (Wahlkreis München-Süd), die auf Einladung von Karl Ettinger, Stadtrat und Kreisvorsitzender der FDP, in den Ingolstädter Golfclub kamen.

Nicht erst seit dem Bekanntwerden der VW-Abgas-Affäre gelte die "Vormachtstellung Audis in der Region als Risiko", das machte Neu-FDPler Sattelberger schon zu Beginn seines Vortrags deutlich. Durch die Schnelllebigkeit des Geschäfts, vor allem die Entwicklungen in der Digitalisierung, könnte die produzierende Industrie in Deutschland im harten internationalen Konkurrenzkampf auf der Strecke bleiben. Für den Volkswagenkonzern, der künftig auf Grund der Diesel-Krise auf wichtige Investitionen in diesem Bereich werde verzichten müssen, "könnten deshalb sehr schwere Zeiten auf Audi und den Standort Ingolstadt zukommen". Auch deshalb müsse Ingolstadt Anreize schaffen, junge Leute mit Potenzial zu Firmengründungen in der Region zu motivieren - etwa durch das entstehende Gründerzentrum: "Hier müssen vor allem auch andere Branchen gefördert werden", so Sattelberger.

An dieser Stelle knüpfte auch der Diplom-Kaufmann Jakob Schäuble in seinem Vortrag an: "Wir müssen auf Bildung setzen!" Denn nur durch nachhaltige Aus- und Weiterbildung im digitalen Bereich hätte Deutschland langfristig die Möglichkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben. Hauptberuflich ist der Bundestagskandidat, der die Bildungspolitik zu seinem Steckenpferd auserkoren hat, am Lehrstuhl für Wirtschaftsethik und Sozialpolitik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt tätig.

Im Anschluss an die Vorträge hatten alle Zuhörer die Gelegenheit, sich auszutauschen. Längere Gastbeiträge kamen unter anderem von Jens-Peter Labus, Geschäftsführer von Media-Saturn, sowie Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbandes E-Mobilität.