Ingolstadt (DK) Wegen zu geringen Interesses wurde sie aufgelöst – nun lebt sie unter einem neuen Namen und mit einer erweiterten Zielgruppe wieder auf: die Vegetariergruppe in Ingolstadt.
Im DONAUKURIER hatte Sigrid Weigl gelesen, dass es in Ingolstadt momentan keine Gruppe mehr für Anhänger der fleischlosen Ernährung gibt. „Ich dachte, das gibt’s ja wohl nicht. Eine so große Stadt braucht doch eine Vegetarier-Gruppe“, erzählt die Aktivistin. Gesagt, getan: Ab kommenden Montag, 27. Oktober, trifft sich nun unter ihrer Leitung die Regionalgruppe Ingolstadt des Vegetarierbunds Deutschland, kurz Vebu, jeden letzten Montag im Monat um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Alte Post (Kreuzstraße 12, Raum C1).
Das Bürgerhaus ist dabei kein neu gewählter Treffpunkt. Bis vor ein paar Monaten haben hier auch die regelmäßigen Treffen des Freundeskreises der Vegetarier Ingolstadt unter der Leitung von Hans Grabendorfer stattgefunden. Dieser hatte aber nach 22 Jahren die Gruppe aufgelöst – denn das Interesse sei zu gering gewesen. Sigrid Weigl, die vegan lebt, war selbst früher häufig bei Treffen der Gruppe um Hans Grabendorfer dabei.
Doch warum sollte nun mehr Interesse vorhanden sein? Auf diese Frage hat Weigl eine ganz einfache Antwort gefunden: Die Regionalgruppe werde an die veränderten Bedürfnisse angepasst. „Wir nennen uns jetzt nicht mehr Freundeskreis der Vegetarier, sondern Vebu-Regionalgruppe Ingolstadt. Dementsprechend sind die Treffen offen für jeden, der sich in irgendeiner Weise interessiert“, sagt Weigl. Dabei komme es nicht darauf an, ob man noch Fleisch oder bereits seit zehn Jahren Wildpflanzen esse. „Jeder ist willkommen!“
Die Veränderung, die Hans Grabendorfer in seiner Gruppe feststellen konnte – weniger Vegetarier und mehr Menschen, die sich für eine vegane Lebensweise interessieren – spiegelt sich Sigrid Weigl zufolge auch im Vegetarierbund. „Der Vebu wurde vor 100 Jahren gegründet. Er hat sich im Laufe der Zeit verändert: Weg von der gesundheitlichen Schiene hin in Richtung Tierschutz“, erklärt Weigl.
Dementsprechend geht der Trend von fleischloser Ernährung hin zu veganer Lebensweise, welche die Nutzung von Tieren in jeglicher Art ablehnt. „Auch die Führungskräfte des Vegetarierbunds sind vegan lebende Menschen“, sagt die Ingolstädterin. Die Regionalgruppen präsentierten sich, wie sich die Leitung präsentiere, so Weigl.
Bei den Treffen im Bürgerhaus Alte Post sollten der Initiatorin zufolge die Interessierten die Möglichkeit haben, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. „Die Themen ergeben sich dabei sicherlich von selbst – die Leute können besprechen, was sie auf dem Herzen haben“, beschreibt Weigl ihre Vorstellung.
Die Treffen der Vebu-Regionalgruppe Ingolstadt stellten damit auch eine Ergänzung zu dem bereits einmal monatlich stattfindenden Stammtisch der Ingolstädter Veganergruppe, in der Sigrid Weigl zusammen mit ihrem Mann Roland Meier besonders aktiv ist, im Restaurant Swept Away dar. „Das sind gesellige Treffen, aber keine Arbeitstreffen“, sagt Weigl. „Da wir aber in unregelmäßigen Abständen auch Infostände in der Stadt aufstellen, treffen wir uns auch zu Arbeitstreffen.“ Diese würden aber gesondert angekündigt.
So werden die einzelnen Gruppen – wie Sigrid Weigl glaubt – verschmelzen. „Die Leute kommen, weil es bei uns nicht so dogmatisch ist. Wir wollen nicht missionieren und freuen uns über jeden, der über das Thema nachdenkt. Denn wenn man die Leute mit einer anderen Lebensweise so angeht, kommt man nicht weiter“, ist die Ingolstädterin überzeugt.
Weitere Informationen zur Vebu-Regionalgruppe Ingolstadt bei Sigrid Weigl, E-Mail ingolstadt@vebu.de, Telefon (08 41) 4 56 71 59.
