Ingolstadt
Asbestrisiko in den Staudinger-Hallen

Stadt will den geplanten Standort für eine Flüchtlingsunterkunft "sorgfältig auf seine Nutzbarkeit untersuchen"

04.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Ingolstadt (rh) Am heutigen Mittwoch beziehen die ersten 120 Flüchtlinge die Zelte am Hallenbad. Das gab Sozialamtsleiterin Christine Einödshofer gestern Abend in der Sitzung des Bezirksausschusses Mitte bekannt. Nichtsdestotrotz: Bei der Suche nach Flüchtlingsunterkünften ändert sich die Nachrichtenlage von Tag zu Tag.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte der städtische Sozialreferent Wolfgang Scheuer im Stadtrat erklärt, dass die Staudinger-Hallen im Südostviertel „unsere Präferenz“ für den Winternotfallplan sein würden. Doch diese Einschätzung könnte inzwischen schon wieder überholt sein. Nach DK-Informationen gibt es Hinweise auf eine Asbestbelastung dieser Hallen.

Stadtsprecher Gerd Treffer bestätigte gestern auf Anfrage, dass die leer stehenden Hallen jetzt „sorgfältig auf ihre Nutzbarkeit untersucht“ werden sollen. „Wir möchten jeden Zweifel ausschalten.“ Das Ganze werde etwa vier Wochen dauern. Der Standort als Unterkunft für Asylbewerber sei damit jedoch noch nicht endgültig vom Tisch, sagte Treffer.

Wie berichtet, hatte das Thema Asyl am Donnerstag die Tagesordnung des Stadtrates über den Haufen geworfen. Oberbürgermeister Christian Lösel und Referent Scheuer hatten zu Beginn das Plenum über die Verhandlungen mit dem Freistaat informiert und angekündigt, dass in Oberstimm und Ingolstadt das erste Zentrum für bis zu 1500 Balkanflüchtlinge eingerichtet werden soll, die in der Mehrheit wohl schnell abgeschoben werden.

Unabhängig davon gehen die Vorbereitungen für den Notfallplan weiter, nach dem Ingolstadt kurzfristig im Winter wohl bis zu 300 Flüchtlinge unterbringen muss. Scheuer legte dem Stadtrat eine Liste mit etlichen Standorten vor, die dafür infrage kämen.