Ingolstadt
Ansturm auf die Festivalfestung

Schwungvoller Start für Taktraum im Reduit Tilly – "Echt mal was ganz anderes!"

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Lauschige Partyzone am Kriegerdenkmal: Vor der von DJs beschallten Second Stage des Festivalgeländes wurde gleich munter getanzt

Ingolstadt (DK) Das Taktraum-Festival findet heuer erstmals im Reduit Tilly statt. Bei idealem Open-Air-Wetter gaben sich die Besucher am Freitag entspannt dem künstlerisch-alternativen Ambiente und der hochklassigen Musik hin. Der Andrang war groß.

Das Festival endet in der Nacht zum Sonntag. Als sich die Schlange der Besucher im Klenzepark langsam dem Brückenkopf nähert, öffnet das Taktraum-Team schnell eine weitere Kasse. Beste Stimmung unter den Wartenden vor dem Eingang. Aus der Festung, die König Ludwig I. errichten ließ, dringen verheißungsvolle Rhythmen. Hinter den Mauern erwartet die Besucher eine Welt der Kunst und des Friedens: sehenswerte Lichtinstallationen, pazifistisch umhäkelte Bäume, ein Trabbi mit einer blühenden Blumenlandschaft im Motorraum.

Die Festivalgäste hängen entspannt in plüschigen Sofas und Sesseln herum. Kaum einer ist hier über 30. Der Look: luftig und lässig bis sehr lässig. Skateboards scheppern über die hölzerne Mini-Ramp – sie gehört zum Taktraum wie die Musik. Die tönt satt und gut ausgesteuert durchs Gemäuer. Das Reduit Tilly, sonst einer der unlustigsten Orte der Stadt, weil es die Ausstellung über den Ersten Weltkrieg beherbergt, taugt hervorragend als Partyzone, das stellt sich bei diesem schwungvollen Auftakt sofort heraus.

Philipp Schmid, einer der Organisatoren, sieht den Ansturm mit Freude und Erleichterung. „Es läuft wirklich super an! Das Taktraum-Festival ist ein Stadtfestival, da kann man nicht genau sagen, wie viele kommen.“ Am frühen Abend kann er immerhin sagen: Viele kommen.

Es ist noch hell, als sich vor der von DJs bespielten Second Stage in einem lauschigen, abgetrennten Winkel rund um das Kriegerdenkmal Dutzende junge Leute warmtanzen. Auf der Hauptbühne eröffnet Jona Ferris die Show. Als Exclusive aus München wuchtigen Elektrosound entfalten, füllt sich der weitläufige Innenhof langsam.

Die Ingolstädterinnen Svenja (19) und Nadine (20) kennen das Reduit Tilly bisher auch nur aus der Kriegsperspektive. Um so reizvoller finden sie die Festivalversion der Festung. „Das ist echt mal was ganz anderes! Die haben da was Cooles auf die Beine gestellt.“ Drei Bands, die auf dem Programm stehen, kennen sie. Allem Weiteren sehen sie mit einem kühlen Drink in der Hand fröhlich entgegen.

Nach und nach beginnen die Strahler und kunstvollen Lampeninstallationen zu leuchten. Die hohen Bögen des monumentalen Durchgangs zur DJ-Zone schimmern blau. Draußen wird es langsam dunkel. Die Party nimmt Fahrt auf.