Ingolstadt
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Zu den Ingolstädter Wandertagen kamen Teilnehmer aus fast ganz Süddeutschland

16.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:04 Uhr

Eine Einheit: Aus Michelbach am Wald in Baden-Württemberg kam diese Wandergruppe. Die schwäbischen Wanderer waren zum ersten Mal bei den Ingolstädter Wandertagen, so wie einige der rund 1500 Teilnehmer, die am Wochenende durch die Stadt wanderten - Foto: Stark

Ingolstadt (DK) Es gibt einige Menschen, denen der Sonntagnachmittagspaziergang nach dem Genuss von Braten und Spezi nicht reicht. Sie sind so gut wie jedes Wochenende unterwegs. Und dann laufen sie nicht nur um den Block, sondern kilometerweit.

Allein, zu zweit oder gleich in der ganzen Gruppe. Natürlich machen sie das auch in der Region: Am Wochenende trafen sich rund 1500 Wanderfreunde aus ganz Süddeutschland zu den 41. Ingolstädter Wandertagen. Die einen waren zum ersten Mal da, die anderen kommen schon seit Jahrzehnten. Es ist davon auszugehen, dass die meisten nächstes Jahr wiederkommen. Denn die Wanderung durch das Glacis bei Sonnenschein und über gepflegte, gut ausgeschilderte Wege sowie die Kombination mit dem kostenlosen Besuch des Stadtmuseums gefiel den Teilnehmern, ebenso wie die Organisation, für die die Wanderfreunde der Region Ingolstadt verantwortlich waren.

Die Räume der Handwerkskammer und des Bildungszentrums am Brückenkopf waren ein Wochenende lang das Zentrum der Wandertage. Dort meldeten sich die Teilnehmer an, dort erhielten sie weitere Informationen und dort konnten sie sich nach – oder vor – der Wanderung über fünf, zehn oder etwas über 21 Kilometer mit Essen und Trinken versorgen.

Wanderleiter Helmut Häckl war einer der Ehrenamtlichen, die jeweils von sieben Uhr an für die Wanderer da waren. Der Ansturm übertraf auch die Erwartungen des Vereins: „Es ist ein Wahnsinnszulauf“, sagte Häckl. 59 Vereine hatten sich im Vorfeld angemeldet, sogar aus Baden-Württemberg oder aus der Nähe von Nürnberg. Dazu kamen Vereine, beispielsweise aus Reichertshofen und Gaimersheim, die sich erst am Tag selbst in die Liste eintrugen. Häckls Erklärung für die hohe Beteiligung: „Sonst finden am selben Wochenende in Wackersdorf Wandertage statt, nur diesmal nicht.“ Und so seien auch aus Franken einige Wanderer gekommen.

So wie Sandra König aus Forchheim: „Hier war ich noch nie“, sagte sie. Normalerweise ist sie mit ihrem Mann unterwegs. Diesmal ist er verhindert, sodass sie ihre Mutter mitgebracht hat – die allerdings im Essensbereich warten wollte. Warum sie wandert? Ganz einfach für Sandra König: „Luft, Natur, Landschaft.“

Aus den gleichen Gründen ist auch Leni Markert regelmäßig bei den Wandertagen dabei – als Schanzerin eigentlich selbstverständlich, wie sie findet: „Die Ingolstädter, die gehen immer zu Fuß, nur die von auswärts, die fahren immer mit dem Auto.“ Seit mehr als 30 Jahren laufe sie mit ihrem Verein, den Wanderfreunden Reichertshofen. Früher sei sie immer über die Zehnkilometerdistanz gegangen, inzwischen reichen ihr fünf Kilometer. Die absolvierte sie „spielend“, wie sie lächelnd erklärte. Dann wandte sie sich wieder den anderen Vereinsmitgliedern zu, die schon an den Essenstischen Platz genommen hatten. „Wir essen da“, sagte sie. „Das ist ja der Verdienst vom Verein.“

Deswegen finden sich auch in den Rucksäcken der Wandergruppe Michelbach am Wald weder Getränke noch Essbares. „Man will den Verein ja unterstützen“, sagte der Vorsitzende Hans Dittrich. Die Schwaben, die schon in Großmehring, Gaimersheim und Oberdolling waren, hatten sich mit 20 Mann erstmals auf nach Ingolstadt gemacht. „Aber garantiert nicht das letzte Mal“, sagte Dittrich.