Ingolstadt
Alles für die Innenstadt

Am Kreisverkehr des Ingolstadt Village könnte bald eine große Werbetafel auf die Vorzüge der Schanz hinweisen

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Ein Marketinginstrument für die Altstadt? Der Kreisel am Ingolstadt Village könnte bald eine große Werbetafel für die Innenstadt beherbergen. Finanzieren würde das der BZA Mitte - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Der Bezirksausschuss Mitte will für seinen Stadtteil die Werbetrommel rühren: Am Ingolstadt-Village-Kreisverkehr soll künftig eine riesige Werbetafel auf die Vorzüge der Innenstadt hinweisen – damit die auswärtigen Kunden mehr als nur günstige Markenkleidung aus Ingolstadt mitnehmen. Außerdem finanziert der BZA die Beleuchtung des Kreuztors, ein großes Spielschiff, das zwischen Rathausplatz und Viktualienmarkt aufgestellt werden soll, sowie einen schmiedeeisernen Zaun am Spielplatz beim Herzogskasten.

Die Werbetafel soll so gebogen sein, dass sie von zwei Seiten im Kreisverkehr gesehen werden kann. Darauf könnte beispielsweise ein kurzer Text wie „Besuchen Sie auch unsere historische Altstadt“ aufgedruckt sein sowie Abbildungen von Münster, Kreuztor und Donau. „Um zu zeigen: Hey, es gibt in Ingolstadt mehr als das Village, mehr als Schlote und mehr als Audi“, sagt BZA-Vorsitzender Alfred Grob (CSU). Während jetzt die meisten Besucher nur zum Einkauf von der Autobahn runter- und danach wieder raufführen, könnte die Werbetafel sie in Zukunft dazu verleiten, noch kurz in die Innenstadt zu fahren, etwa, um einen Kaffee zu trinken, durch die Altstadt zu schlendern oder sich eine Kirche anzusehen – und dann irgendwann wiederzukommen.

Rund 20 000 Euro würde die Tafel inklusive professionellem Design kosten, sagt Grob. Er werde noch mit den Vertretern des BZA Nordost sprechen, in dessen Territorium die Tafel aufgestellt werden soll, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühle – und dann könnten schon die weiteren Schritte folgen. Der BZA Mitte hatte in seiner Sitzung am Dienstag dafür gestimmt – bei einer Gegenstimme von Jutta Pletz (Linke).

Pletz ist nicht der Meinung, dass die Innenstadt so beworben werden sollte: „Ich habe erst einen Einkaufsmarathon hinter mir“, erklärt sie. Dabei habe sie nichts von dem gefunden, was sie hätte kaufen wollen. Außerdem sei eine solche Werbung Sache des Innenstadt-Gewerbevereins IN-City, findet sie.

BZA-Vorsitzender Grob sieht das anders: „Es geht nicht nur um die Kaufleute. Es geht darum, den Leuten zu sagen: ,Schaut’s euch mal Maria de Victoria an, schaut’s euch das Kreuztor an.“

Dass eben jenes Kreuztor als eines der Wahrzeichen der Stadt bisher nachts ein völliges Schattendasein fristet, das will der Förderverein jetzt ändern. Für geschätzte 16 000 bis 20 000 Euro sollen am ganzen Tor kleine Leuchten angebracht werden, ohne dass die denkmalgeschützte Substanz angegriffen wird. Der BZA, der Vereinsprojekte mit bis zu 30 Prozent der Summe fördern kann, beschloss in seiner Sitzung, bis zu 7000 Euro dafür bereitzustellen.

25 000 Euro hält der BZA Mitte in seinem Budget für ein großes Holzspielschiff für Kinder auf der Fläche zwischen Rathausplatz und Viktualienmarkt frei. Weitere 20 000 Euro reserviert der BZA für einen schmiedeeisernen Zaun am Spielplatz in der Nähe des Herzogskastens. Der soll sich ins historische Umfeld einfügen und gleichzeitig helfen, dass sich dort nicht in der Nacht ungebetene Gäste aufhalten. Um 22 Uhr soll der Spielplatz dann immer vom Schließdienst der Stadt abgesperrt werden. Weitere 10 000 Euro will der BZA für noch mehr Weihnachtsbeleuchtung ausgeben.