Ingolstadt
Aktion gegen Altersarmut

12.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

Ingolstadt (DK) Der DGB Oberbayern warnt vor steigender Altersarmut. In der Region Ingolstadt (Planungsregion 10) verdienten Ende vergangenen Jahres rund 34 000 Beschäftigte (Vollzeit, ohne Auszubildende) weniger als 2500 Euro brutto im Monat, so der DGB. Das gehe aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze sei jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem ist das Senken des Rentenniveaus, das 2030 auf bis zu 43 Prozent absinken werde.

"Wir brauchen als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne", sagt Günter Zellner, Regionsgeschäftsführer des DGB Oberbayern. In einem weiteren Schritt müsse das Rentenniveau wieder angehoben werden - etwa auf 50 Prozent. Nach geltendem Recht soll das sinkende Rentenniveau durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. Günter Zellner sieht das kritisch: " Aus den letzten 15 Jahre wissen wir: Riester ist gescheitert. Deshalb brauchen wir einen Kurswechsel in der Rentenpolitik."

Mehrere DGB Stadt- und Kreisverbände in der Region beteiligen sich am zweiten bundesweiten, dezentralen Renten-Aktionstag des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften. Unter dem Motto "Handeln statt Aussitzen! - Gute Rente ist kein Thema für die lange Bank" veranstaltet der DGB am Freitag, 15. September, ab 11 Uhr eine Aktion auf dem Paradeplatz Ingolstadt (vor dem Gewerkschaftshaus). Weitere gibt es in Neuburg, Schrobenhausen und Pfaffenhofen.