Ingolstadt
Staatsanwaltschaft: Kein Verfahren wegen Sponsoringliste

27.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Ingolstadt (rl) Eine ominöse Liste mit Namen von Personen, die vom Ingolstädter Klinikum mit Geschenken bedacht worden sind, hat keine Anhaltspunkte auf Straftaten ergeben. Laut Oberstaatsanwalt Wolfram Herrle, Leiter der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, wird es deshalb in diesem Punkt auch kein Ermittlungsverfahren geben.

Die Liste, auf der sich unter rund 50 Namen auch ein paar von Politikern befunden haben sollen, war bei einem Treffen des früheren Klinikum-Pressesprechers mit dem damaligen Geschäftsführer Heribert Fastenmeier am Baggersee übergeben worden - und hat letztlich dazu geführt, dass beide wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft kamen.

Wie berichtet, hatte die Kriminalpolizei Ingolstadt die Ermittlungen zu der Liste im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft an die Kripo Erding abgegeben. Diese kam nun zu dem Ergebnis, dass die Zuwendungen nicht im Bereich einer Straftat liegen.

Auf die nach wie vor andauernde Untersuchungshaft Fastenmeiers hat dies jedoch keine Auswirkungen. Das Oberlandesgericht München hat im Zuge der Haftprüfung den Punkt Verdunkelungsgefahr gar nicht mehr geprüft. Das Gericht geht, wie die Staatsanwaltschaft, von einer Fluchtgefahr aus. Der ehemalige Pressesprecher war bereits im Juli gegen Auflagen aus der U-Haft entlassen worden.