Ingolstadt
Neue Beschuldigte

Staatsanwaltschaft hat gegen zwei weitere Personen in der Affäre Klinikum ein Ermittlungsverfahren eingeleitet

20.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Die Affäre Klinikum geht weiter: Gestern hat die Staatsanwaltschaft gegen zwei weitere Beschuldigte ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sie seien bei Auftragsvergaben begünstigt worden. ‹ŒArch - foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat gegen zwei neue Beschuldigte in der Klinikums-Affäre ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wie die Strafverfolgungsbehörde gestern mitteilte, habe sich im Zuge der Auswertung der bisher sichergestellten Unterlagen der Verdacht der Vergabe weiterer wirtschaftlich nachteiliger Aufträge zulasten der Klinikum GmbH ergeben.

Es geht demnach um die Bereiche Marketing und Druckaufträge. Gegen die beiden neuen Beschuldigten wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue eingeleitet.

Weil es sich bei den betroffenen Personen nicht um Personen des öffentlichen Lebens handelt, machte die Behörde zu ihnen keine weiteren Angaben. In ihrer Erklärung teilte die Behörde mit, dass sie aufgrund der Verdachtslage gestern weitere Durchsuchungen von Räumlichkeiten der neuen Beschuldigten und beteiligter Dritter vorgenommen habe. Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden. "Welche Personen des Klinikums mit diesen Verträgen in Verbindung stehen, muss bei den weiteren Ermittlungen abgeklärt werden", heißt es.

Wie mehrfach berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Ende Oktober 2016 ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen den früheren Geschäftsführer des Klinikums, Heribert Fastenmeier, eingeleitet. Es geht dabei im Wesentlichen um Auftragsvergaben und die Begünstigung von Familienmitgliedern. Wenig später weitete die Behörde das Verfahren auf den Altoberbürgermeister Alfred Lehmann aus. Der Vorwurf hier: Verdacht auf Bestechlichkeit. Neben den beiden neuen Beschuldigten ermittelte die Staatsanwaltschaft bislang gegen zwölf Beschuldigte. In einem Fall ist das Verfahren gegen Geldauflage eingestellt worden.