Ingolstadt
AfD-Vorfall: Staatsschutz ermittelt

30.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:44 Uhr

Ingolstadt (sic) Es war ein heftiger Vorfall mitten in der Stadt. Wie berichtet, ist es am Samstag gegen 12 Uhr an einem Stand der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in der Mauthstraße zu einem gewalttätigen Gerangel gekommen.

Ein schwarz gekleideter Mann hatte Informationsmaterial der AfD auf den Boden geschleudert. Daraufhin nahmen ihn die vier AfD-Leute am Stand in die Mangel, rissen ihn zu Boden und schlugen auf ihn ein. Nach der Darstellung der Polizei gelang dem Unbekannten die Flucht, zudem hat sich einer der AfD-Leute bei dem Vorfall an der Hand verletzt; er musste ärztlich behandelt werden. Das bestätigte gestern Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Jetzt hat das Staatsschutzkommissariat die Ermittlungen übernommen. "Das ist kein alltäglicher Fall", sagte Kammerer. Dass der Schwarzgekleidete, der das Infomaterial der AfD auf den Boden geworfen hat, immer noch nicht bekannt sei, erschwere die Ermittlungen. Es sei auch noch zu klären, wie dessen Angriff auf den Stand strafrechtlich zu bewerten sei. Kammerer bittet alle Zeugen, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen, "auch wenn sie zunächst unbedeutend erscheinen mögen". Telefon: (0841) 93 43-0.

Ein Zeuge, ein Manchinger, hat sich gestern beim DK gemeldet. Er stellt das Geschehen so dar: "Drei der vier AfD-Leute haben den Schwarzgekleideten sofort gepackt, ihn zu Boden gerissen, in den Schwitzkasten genommen und mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen. Er konnte sich aber losreißen, weil er von sehr kräftiger Statur ist." Die erwähnte Verletzung eines AfD-Aktivisten wundert den Zeugen, denn er habe davon nichts bemerkt. "Der hat sich vermutlich beim Zuschlagen verletzt", mutmaßt er. Der unbekannte Mann in Schwarz sei "auch nicht geflohen, sondern hat den Ort des Geschehens ganz normal verlassen".

Zu dem Verkehrsunfall am Samstag Am Stein gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Die Frau, die in ihrem Smart frontal gegen eine Hauswand geprallt war, wobei sie und ihr elfjähriger Sohn schwer verletzt wurden, konnte nach Auskunft der Verkehrspolizei noch nicht vernommen werden.