Ingolstadt
2000 Kilometer für den Klimaschutz

Daniele Pernigotti und Claudio Bonato fahren von Venedig nach Kopenhagen – mit dem Rad

21.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Siebte Etappe: Ingolstadt. Die Venezianer Daniele Pernigotti und Claudio Bonato (von rechts) sind auf ihren Fahrrädern unterwegs nach Kopenhagen. Sie wollen auf die Erderwärmung aufmerksam machen. Begrüßt wurden sie von Umweltreferent Rupert Ebner (links). - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Von Venedig nach Kopenhagen sind es fast 2000 Kilometer. 720 davon haben Daniele Pernigotti und Claudio Bonato schon hinter sich gebracht – und zwar auf dem Fahrrad. Ziel ihrer Radtour ist es, auf die Erderwärmung aufmerksam zu machen. Jetzt haben sie Station in Ingolstadt gemacht.

„Today we lost our way“ – heute haben wir unseren Weg verloren –, erzählt Klimaexperte Daniele Pernigotti, direkt als die beiden Radfahrer auf dem Rathausplatz ankommen, und lacht. Sein Freund, der Barbesitzer Claudio Bonato, stimmt ein. Trotz Regen und des einen oder anderen Umwegs haben die beiden Venezianer immer noch viel Spaß an ihrer Aktion. Gerade dann, wenn sie dabei von so vielen Menschen begleitet und unterstützt werden. „Ride with us“ – fahr mit uns – steht auf Fähnchen an ihren Rädern, darunter weht die venezianische Flagge mit dem Löwen. Und die Botschaft kommt an.

Am Sonntag wurden sie bei bestem Wetter in München von bestimmt 60 Leuten erwartet, erzählt Daniele Pernigotti. Auch in Ingolstadt begleiten einige Radfahrer die beiden Italiener trotz Nieselregen auf ihrem letzten Stück Fahrt durch die Stadt bis zum Rathaus, wo Umweltreferent Rupert Ebner sie schon erwartet.

Es sind hehre Ziele, die die Mittvierziger mit ihrer Radtour durch Europa verfolgen: Am 31. Oktober veröffentlicht der Weltklimarat in Kopenhagen seinen fünften Sachstandsbericht – ein wichtiges Dokument zum Fortgang der Erderwärmung. Die beiden Radler wollen möglichst viele Menschen auf ihrem Weg auf dieses Thema aufmerksam machen. Auf die Idee sind sie übrigens bei einem Cappuccino in Claudios Café gekommen, wie Daniele Pernigotti erzählt.

Welche Stadt ihnen besonders gefallen hat? Das können die beiden nicht sagen – „wir sind so kaputt, wenn wir ankommen, von der Stadt sehen wir nicht viel“, sagt Daniele Pernigotti. Besonders hart war der „passo del Brennero“ – der Brennerpass. In Gedanken an die Steigungen stöhnen die beiden. Doch sonst haben sie nur positive Erfahrungen gemacht. Das Schöne sei, unterwegs zu sein und dabei von so vielen Menschen begleitet zu werden. Oft würden um die zwanzig Leute eine halbe oder sogar eine ganze Tagesstrecke mitfahren. Sie – und alle Menschen, die sie sonst so auf ihrem Weg treffen – laden Daniele Pernigotti und Claudio Bonato direkt zu ihrer nächsten Aktion ein: Im Dezember 2015 findet die UN-Klimakonferenz in Paris statt. Die beiden Venezianer wollen hinfahren, auf ihren Fahrrädern natürlich, und hoffen, dass es ihnen möglichst viele Menschen aus verschiedenen Richtungen gleichtun.

Nach einem Tag mit etwa 120 geradelten Kilometern ist es für die beiden Italiener noch nicht vorbei, denn in jeder Stadt erwartet sie noch eine Umweltveranstaltung. So auch in Ingolstadt: Daniele Pernigotti und Claudio Bonato bringen schnell ihr Gepäck in die Jugendherberge, dann sind sie schon bei der Eröffnung der Ausstellung „Energiewende“ in der Stadtbücherei im Herzogskasten dabei. „Die Ausstellung befasst sich mit dem energetischen Dreisprung – Energieeffizienz, Energiesparen und Ausbau der erneuerbaren Energien“, erzählt Umweltreferent Rupert Ebner. Zu sehen ist sie noch bis 6. November in der Stadtbücherei.