Ingolstadt
Impfung ist der beste Schutz

Mit der zunehmenden Wärme kommen auch die Zecken: Ingolstadt ist FSME-Hochrisikogebiet

05.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:36 Uhr
Blutsauger unterwegs: Zecken können sowohl die Lyme-Borreliose als auch das FSME-Virus übertragen. −Foto: Archiv

Ingolstadt (DK) Mit dem Frühjahr beginnt wieder die Zeckenzeit.

Experten und Gesundheitspolitiker empfehlen eine Impfung gegen das FSME-Virus, das durch Zeckenbisse übertragen wird, nachdem in Bayern insgesamt die Zahl der Erkrankungen in Bayern gestiegen ist. Gefährdet sind Personen, die sich häufig in den Wäldern und Wiesen Bayerns aufhalten.

Nach Angaben von Ingolstadts Umweltreferent Rupert Ebner gab es in Ingolstadt 2016 nur eine FSME-Erkrankung und 15 Borreliose-Fälle, eine Krankheit, die ebenfalls durch Zecken übertragen werden kann. 2017 wurde keine FSME-Erkrankung gemeldet, es gab 23 Borreliose-Fälle. Da in Ingolstadt eine gute Durchimpfungsrate herrsche, so Ebner, konnten viele Menschen vor einer Infektion geschützt werden, obwohl sie in einem Hochrisikogebiet leben.

Wer von einer mit dem FSME-Virus infizierten Zecke gestochen wird, kann entweder gar keine Symptome haben oder nach einer Woche grippeähnliche Symptome bekommen. Gefährlich ist die zweite Phase der Erkrankung: Nachdem die Grippesymptome abgeklungen sind, können Zeichen einer Hirnhautentzündung auftreten. Diese sind Übelkeit, Kopfschmerzen, hohes Fieber und Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma.

Ein Zeckenstich ist laut Ebner normalerweise kein Grund für einen Arztbesuch. Die Entfernung der Zecke kann auch durch Laien problemlos vorgenommen werden. Als Faustregel gilt: Je schneller die Zecke von der Haut entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr einer Krankheits-Übertragung. Die Zecke sollte nicht gequetscht und daher nie am vollgesogenen Körper angepackt werden. Mit einer feinen Pinzette vorsichtig und ohne Drehung herausziehen, wobei man dicht über der Haut ansetzen sollte. Die Einstichstelle muss anschließend desinfiziert werden. Ein Arztbesuch ist dann sinnvoll, wenn sich die Einstichstelle deutlich entzündet oder sich eine kreisförmige Rötung bildet.

Sollte sich eine kreisförmige Rötung bilden, die sich eventuell auch entfernt von der Einstichstelle ausbreitet (Wanderröte), dann könnte die zweite Erkrankung vorliegen, die durch eine Zecke übertragen wird: die Lyme-Borreliose. Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Wird die Zecke rechtzeitig entdeckt und innerhalb von 24 Stunden entfernt, so ist die Infektionsgefahr relativ gering.

Im frühen Stadium einer Borreliose können neben der typischen Wanderröte auch Allgemein-Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen beobachtet werden. Unbehandelt lösen Borrelien immer wieder chronische Gelenkschmerzen, Herzmuskelentzündungen und besonders bei Kindern schwere Nervenentzündungen aus. Es kann aber Monate bis Jahre dauern, ehe ein Patient überhaupt Symptome entwickelt. Gegen Borrelien gibt es aktuell für Menschen noch keine Impfung. Wer sich infiziert hat, kann mit Antibiotika behandelt werden.

Den besten Schutz gegen Zecken bietet laut Ingolstädter Gesundheitsamt die Bekleidung: Lange Hosen, langärmlige Hemden und Shirts verringern die Gefahr für einen Zeckenstich. Hautpartien wie Hals, Achseln, Kniekehlen, Arme und Beinen sollten mit entsprechenden Mitteln (Repellents) eingerieben werden, deren Geruch die Tiere abschreckt.

Bei Fragen zu diesem Thema stehen die Ärzte des Gesundheitsamts Ingolstadt unter der Telefonnummer (0841) 305-1467 zur Verfügung.