Ingolstadt/Neuburg
Husky Archi doch noch in Neuburg

09.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:48 Uhr
Husky Archi wurde zum Problemfall. −Foto: DK-Archiv/privat

Ingolstadt/Neuburg - Der Husky der ukrainischen Flüchtlingsfamilie ist doch noch im Neuburger Tierheim untergebracht. Zwar wurde die Familie nach Erding verlegt, der Hund blieb jedoch zurück, da das Erdinger Tierheim keinen Platz für den Husky hat.

 

"Es muss sich wohl um ein Missverständnis handeln", sagt Karl Ettinger, Vorsitzender des Ingolstädter Tierschutzvereins. Er habe die Aussage der Ehrenamtlichen, die Archi öfter von Neuburg nach Ingolstadt gefahren hatte, wohl falsch verstanden. Nachdem unsere Zeitung am Montag berichtete, dass Husky Archi die Region mit seinen Besitzern verlassen hat, meldete sich der Neuburger Tierheim-Chef Gerd Schmidt zu Wort. "Archi ist noch immer bei uns." Erst vor rund einem Monat habe er einen Anruf aus dem Landratsamt in Erding bekommen. Ob es nicht möglich sei, den Kontakt zum Erdinger Tierheim herzustellen, damit der Hund dort untergebracht würde. Das Landratsamt Erding bestätigt das. "Die zuständige Sozialbetreuerin hat sich diesbezüglich engagiert", erklärt ein Sprecher des Fachbereichs Asylmanagement. Die Familie lebe seit einigen Wochen in einer Containeranlage in Erding.

Von Karl Ettinger und dem Ingolstädter Tierschutzverein habe der Neuburger Tierheimchef schon seit Monaten nichts gehört. "Wie Herr Ettinger zu dieser Information gekommen ist, keine Ahnung", sagt Schmidt. Weitere Absprachen habe es nicht gegeben. Dennoch sei einiges passiert. Die Spannungen zwischen dem Tierheim und der Flüchtlingsfamilie haben zugenommen.

Vor allem der Vater der Familie hänge dermaßen an dem Tier, dass Schmidt schon die Polizei rufen musste. "Vor etwa zehn Tagen hatte der Familienvater versucht, den Hund zu entführen. Die Polizei musste ihn mit Gewalt daran hindern", sagt Schmidt. Dabei sei es wohl zu einem Gerangel gekommen und Archi habe seinen Besitzer gebissen.

Nach diesem Vorfall war der Vater nochmals in Neuburg. "Ich habe ihm diesmal erlaubt, nur auf dem Gelände des Tierheims mit dem Hund spazieren zu gehen", sagt Schmidt. Weil der Hund der Familie gehört, darf der Tierheimchef ohne die Zustimmung seiner Besitzer den Hund weder kastrieren noch darf der Hund vermittelt werden. "Es ist nicht absehbar, wie das weitergeht."

Kristina Blum