Hundszell
"Da droht ein Chaos"

Zufahrt zum neuen Hundszeller Kindergarten stößt auf Kritik – Stadt prüft weiteren Zugang übers Schulgelände

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Viel los in der Sackgasse: So sah es vergangenen Mittwoch auf dem Hundszeller Klausenweg aus, während im Jugendheim eine Veranstaltung stattfand. Claudia Ostermeier hat das fotografiert. Sie stellt die Frage, ob der Weg als Zufahrt zum neuen Kindergarten wirklich geeignet ist.

Hundszell (sic/hl) Der Neubau des Hundszeller Kindergartens St. Marien auf dem Gelände der Schule ist für viele Bewohner von Bedeutung. Deshalb besuchte die Hundszellerin Claudia Ostermeier vergangene Woche die Sitzung des Bezirksausschusses (BZA), in der das Projekt auf der Tagesordnung stand.

Sie wunderte sich allerdings über das zügige Tempo, in dem das Gremium diesen Punkt über die Bühne brachte. „Ich hätte dazu gern noch was gesagt, aber ich bin leider nicht mehr zu Wort gekommen“, erzählt sie. Denn sie hat Bedenken gegen einen Teil des Bauvorhabens: „Auf der Zufahrt zum neuen Kindergarten droht ein Chaos!“

Zum Hintergrund: Bisher war der Kindergarten im Schulhaus untergebracht, in der eine erste und eine zweite Klasse unterrichtet werden. Der neue Kindergarten wird im Garten der Grundschule errichtet, die dann um die Stufen drei und vier auf insgesamt vier Klassen erweitert wird. Die Zufahrt zum Kindergarten soll über den Klausenweg erfolgen, aber der ist eine Sackgasse und schmal obendrein. Geplant ist eine Wendeplatte auf dem Schulgelände mit 13 Metern Durchmesser, allerdings auf Kosten von Parkplätzen, sagt Claudia Ostermeier, die mit ihrer Familie im Klausenweg wohnt. Sie befürchtet, dass es auf der engen Straße nur zäh vorwärts gehen wird, wenn der Kindergarten fertig und die Schülerzahl verdoppelt worden ist, denn auch viele Grundschulkinder laufen gern über den Klausenweg. Zudem finden im nahen Jugendheim regelmäßig Veranstaltungen statt; das belaste ebenfalls die Straße und gefährde die Sicherheit, argumentiert die Anliegerin.

Claudia Ostermeier hat es in der BZA-Sitzung auch gestört, „dass einfach gesagt wurde, da finde man dann schon einen Parkplatz“. Aber so einfach sei die Sache nicht. „Außerdem ist behauptet worden, dass nachmittags im Jugendheim keine Veranstaltungen sind, doch das stimmt so auch nicht.“ Claudia Ostermeier ahnt, dass jetzt vermutlich der Vorwurf kommt, sie gehöre zu jenen, die partout keinen Verkehr vor der eigenen Haustür haben wollen. Aber sie hält ihre Bedenken auch im Interesse vieler anderer Hundszeller für berechtigt.

Walburga Majehrke, die Vorsitzende des BZA Südwest, verwahrt sich gegen Verdächtigungen, das Thema zu knapp behandelt zu haben: Der Ausschuss habe zweieinhalb Stunden getagt, der Kindergarten sei das Hauptthema gewesen. Es seien alle Aspekte gebührend gewürdigt worden. Zudem wolle das Baureferat auch noch einen weiteren Weg zum Kindergarten prüfen.

Referent Wolfgang Scherer hat das bestätigt: Es gebe die Idee, den Zugang zum Kindergarten von der Kirchstraße aus über das Schulgelände zu ermöglichen. Dies müsse allerdings noch versicherungsrechtlich geprüft werden. Dann hätten Eltern eine Alternative zur Anfahrt über den Klausenweg. Scherer glaubt allerdings, dass die Sorgen der dortigen Anlieger nicht so dramatisch sind: „Ich wäre froh, wenn wir woanders so ruhige Kindergartenzufahrten hätten.“