Hofstetten
Totholz als Lebensgrundlage tausender Arten

Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Alpenverein informieren sich im Pfünzer Wald bei Hofstetten

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Informationen vom Experten: Zusammen mit Ernst Geyer (5. von rechts) waren Mitglieder verschiedenerOrganisationen jetzt im Pfünzer Wald unterwegs. - Foto: Alt

Hofstetten (DK) Totholz bedeutet Lebensgrundlage für Insekten, Vögel, Fledermäuse und Pilze: Das verdeutlichte ErnstGeyer vom Forstbetrieb Kipfenberg jetzt bei einer Waldbegehung mit Vertretern des Bundes Naturschutz, des Landesbundes für Vogelschutz sowie des Alpenvereins im Pfünzer Wald bei Hofstetten.

Aufhänger des Spaziergangs war der genetische Nachweis einer Wildkatze in dem Gebiet vor einem Jahr. Die Exkursionsteilnehmer konnten sich eine Meinung bilden, ob die Wildkatze dauerhaft im Landkreis Eichstätt einen passenden Lebensraum findet. Geyer erläuterte bei der Exkursion unter dem Thema „Wie viel Totholz braucht der Wald“ das Integrative Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten im Pfünzer Wald.

Mehr als ein Drittel der im Wald lebenden 13 000 Tier- und Pflanzenarten sei auf Totholz angewiesen, betonte der Experte. Vor allem seltene und bedrohte Arten. Hier sei ein Umdenken in der Bevölkerung notwendig. Totholz werde oft gleichgesetzt mit Brennholz und als „unordentlicher Wald“ kritisiert.

Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass das angestrebte Ziel, pro Hektar Wald zehn Biotopbäume stehen zu lassen, von jedem Mitarbeiter der Forstverwaltung konsequent verfolgt werden soll.

Etwa ein Drittel der Waldfläche in Bayern gehört dem Unternehmen der Bayerischen Staatsforsten; hiervon schlägt der Forstbetrieb Kipfenberg etwa 145 000 Festmeter Holz pro Jahr. Neben Stammholz und Industrieholz werden 18 Prozent als Brenn- und Hackholz verkauft, um die sieben Prozent des Einschlags verbleiben als Tot- und Biotopholz im Wald. Für den Forstbetrieb gebe es klare Vorgaben bei den ökologischen Zielen.