Hög
Schriftsteller so ganz nebenbei

Dominik Neumayr hat seinen ersten Roman veröffentlicht – im eigenen Verlag in Reichertshofen

08.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:24 Uhr

Dominik Neumayr an seinem Schreibtisch mit seinem Debütroman „Ausgespielt“. Am kommenden Dienstag wird er ihn im Café Mana in Ingolstadt vorstellen. - Foto: Pehl

Hög (DK) Markus Hofmüller ist ein unfreundlicher, alternder politischer Kabarettist, dessen beste Zeiten längst vorbei sind. Dennoch organisiert sein Manager nochmals eine Tour durch Deutschland.

Begleitet wird er dabei von dem jungen Nachwuchskabarettisten Karl, den er partout nicht leiden kann. Doch blöderweise muss Markus Hofmüller den Kollegen auch noch unterstützen. Zwei Kabarettisten gehen auf Tour, die sich ähnlicher sind, als sie sich eingestehen wollen.

„Ausgespielt“ heißt der Roman über die Auftritte zweier Kabarettisten, den Dominik Neumayr jetzt veröffentlicht hat – in seinem eigenen Verlag. Anders wäre das nicht zu verwirklichen gewesen. „Ich hab’ schon früh versucht, in Verlage reinzukommen“, erzählt der Student, „aber ohne Erfolg.“ Also hat er im vergangenen Jahr zusammen mit seinem Freund Gerhard Trautmannsberger den Bayerischen Poeten- und Belletristik-Verlag mit Sitz in Reichertshofen gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Autoren zu fördern. All zu schwer war das nicht: Man braucht dafür eine Gewerbeanmeldung und einige ISBN-Nummern, damit die Buchhändler die Veröffentlichungen auch bestellen können.

Das Lesen wurde Dominik Neumayr sozusagen in die Wiege gelegt, stammt er doch aus einem Lehrerelternhaus. 1987 in Ingolstadt geboren, absolvierte er nach dem Abitur 2007 einen Zivildienst und nahm 2008 an der Uni Eichstätt das Studium der Germanistik und Geschichtswissenschaft für Lehramt an Gymnasien auf. „Die Schriftstellerei läuft nur nebenher“, betont Neumayr, der schon einen Bachelor-Abschluss erworben hat und später auch noch den Master machen will. Und gewohnt hat er Zeit seines Lebens in dem kleinen Reichertshofener Ortsteil Hög. „Die Stadt wäre bestimmt schön, aber das Land hat seine Vorteile“, sagt er. Der größte Teil seines ersten Romans – er hat mit Mit-Verleger Trautmannsberger schon einen gemeinsamen Band mit Erzählungen herausgebracht – entstand auf der Terrasse hinter dem Haus, weil es dort ruhig ist. „Die Geschichten sind fiktiv, die sind im Kopf entstanden“, beschreibt er seine Vorgehensweise: „Entweder der Flow ist da oder nicht.“ Und wenn nicht, ruht die Arbeit eben.

Dominik Neumayr selbst bezeichnet sich als durchaus zielstrebig. „Eine Stunde rumhängen und nichts machen – das geht gar nicht“, sagt er. Das Lesen nimmt natürlich da einen breiten Raum ein. „In der Uni lese ich Kafka, Goethe oder Mann, privat im weitesten Sinne moderne Unterhaltungsliteratur“, sagt er. Auch seine schriftstellerischen Ambitionen sind noch ausbaufähig, hat doch sein Verlag immerhin noch 96 ISBN-Nummern frei.

Zunächst steht aber das Erstlingswerk im Vordergrund. Dominik Neumayr wird am Dienstag, 12. März, ab 20 Uhr im Café Mana an der Schulstraße in Ingolstadt aus seinem neuen Roman vorlesen. Das knapp 350 Seiten umfassende Werk ist für 10,90 Euro erhältlich (ISBN 978-3-944000-03-9).