Großmehring
Keine kommunale Verkehrsüberwachung

Großmehring entscheidet sich gegen Vereinbarung mit Zweckverband Unmut über Schlamm im Baggersee

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Großmehring (hsd) In Großmehring wird es keine kommunale Verkehrsüberwachung geben. Dies haben die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Vielmehr sei insbesondere auf die Unterstützung der Polizei zu setzen.

Um die Raser und Falschparker in der Kommune ging es im ersten Tagesordnungspunkt der Sitzung. 2015 hatte Simon Wallner vom "Zweckverband kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern" schon einmal das Konzept seiner Behörde vorgestellt. Dieser haben sich bereits benachbarte Gemeinden wie Kösching oder Gaimersheim angeschlossen. Nach vielen Wortmeldungen über die Vor- und Nachteile einer solchen Verkehrsüberwachung lehnten es die Gremiumsmitglieder schließlich knapp mit elf zu neun Stimmen ab, den fließenden wie ruhenden Verkehr in der Gemeinde derart kontrollieren zu lassen.

Vielmehr müsse an neuralgischen Stellen die Polizei zu Radarmessungen oder zur Ahndung wegen Falschparkens gerufen werden, wie Josef Werner Schneider (UW) unter anderem erklärte. Die Gemeinde habe so keine Verträge zu schließen oder Kosten zu übernehmen. "Gewinn wollen wir mit einer Überwachung sowieso nicht machen", fuhr Schneider fort. Einige Räte schlugen vor, die Bürger immer wieder um mehr Rücksichtnahme zu bitten - und zwar nicht nur an Stellen, wo Kinder oder Schüler unterwegs sind, sondern auch in allen Wohngebieten, wo die Bürger einen Anspruch auf Ruhe haben.

Florian Schneider informierte die Gemeinderäte anschließend darüber, sich als neuer erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung stellen zu wollen: Stefan Dietrich wird bei der Neuwahl des Vorstands am 19. März nicht mehr kandidieren. 75 Aktive sind Schneider zufolge bei steigender Tendenz im Alarmierungsfall einsatzfähig, und die Zahl der Einsätze - im vergangenen Jahr waren es 61 - steige ebenfalls. Damit ein solcher Betrieb funktioniert, brauche es mittlerweile ein sogenanntes Organigramm, in dem die Führungsstellen aufgeschlüsselt werden. Der Kommandant und zwei stellvertretende Kommandanten, vorbeugender Brandschutz, Technik und Fahrzeuge, Ausbildung, Feuerwehrarzt, Einsatz- und Öffentlichkeitsarbeit, Katastrophenschutz und Kleiderkammer, Atemschutz sowie Jugendwesen werden Schneider zufolge teils mit einer Aufwandsentschädigung abgegolten. "Die endgültige personelle Besetzung steht erst nach der Wahl am 19. März fest", sagte er.

Auch Bauangelegenheiten standen auf dem Programm: Der Bebauungsplan "Fluderbuckel West" wird bei der Erschließung über die Firma Bayerngrund abgewickelt. Vor Abschluss des Erschließungsvertrags werden Bayerngrund, Gemeinde und Grundstücksbesitzer zusammenkommen. Die Bebauungspläne "Mehringer Berg" (Mozart-, Beethoven- und Leharstraße) sowie "Mehringer Berg - Nord" (Lortzingstraße) werden aus bautechnischen Gründen geändert. Eine Änderung steht auch am Friedhof an, weil die Urnenwände um zwei neue erweitert werden. In diesem Zusammenhang regte Werner Schneider (CSU) an, für künftige Erweiterungen über gestalterische Möglichkeiten nachzudenken, die optisch eine angenehme Atmosphäre erzeugen.

Schon zum wiederholten Mal wiesen Gemeinderäte auf den desolaten Zustand des Gewässers entlang der Uferstraße hin. Nach der Kiesausbeute habe man den Mailinger Bach durch den entstandenen Baggersee fließen lassen. In mehr als 50 Jahren habe der Bach das Gewässer nun mit Schlamm gefüllt, sodass Treibgut aller Art "einen hässlichen Anblick" biete. Arthur Walter von der Verwaltung versicherte schließlich, schon an geeignete Maßnahmen zu denken.