Großmehring
Nicht nur Reiten

Kinder lernten, dass zum Umgang mit Pferden auch allerlei Arbeit gehört

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Unter den neugierigen Blicken der Vierbeiner sammelten die vier Zweibeiner Lena, Marlene, Antonia und Luisa (von links) Pferdeäpfel auf - Foto: Benz

Großmehring (DK) Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Aber in diesem Fall machte die Arbeit richtig Spaß. Denn die Kinder, die zu der Veranstaltung des Großmehringer Ferienprogramms „Spiele rund ums Pferd“ gekommen waren, wussten: Zum Reiten gehört mehr, als nur durch die Gegend zu traben.

So ging es auf dem Gelände des Reitstalls Bachschneider auch gleich zur Sache. Gut ausgestattet mit Mistboy und Schubkarren zogen die Kinder los Richtung Paddocks, die Freilaufflächen der Pferde. Dort sammelten sie mit ihren Utensilien die Pferdeäpfel auf. Diese Aufgabe aber machten sie nicht alleine: Stets waren Melanie Bachschneider, Chefin des Reitstalls, und Reiterin Nadine Fladerer mit dabei.

In nur wenigen Minuten waren die Paddocks sauber und schon warteten die Ponys Timon und Pumba darauf, von den Kindern geputzt zu werden. Doch bevor es so weit war, erklärte Bachschneider, auf was es zu achten gilt: „Ihr müsst das Pferd immer beobachten, wo es hingeht, damit es euch nicht auf den Fuß tritt.“ Und ganz wichtig: „Geht nie hinten nahe am Pferd vorbei.“

Nach diesen Tipps konnten elf Mädchen und ein Bub es selbst versuchen. Die Ponys waren angebunden und vor ihnen stand eine Kiste, in der Heu lag. Dieses aßen sie genüsslich, während die Kinder aus den Putzboxen Striegel und Kardätsche holten. Ja, die Kleinen hatten gut aufgepasst: Mit kreisförmigen Bewegungen wird ein Pferd geputzt. Das machten sie alle hervorragend. Auch strichen sie das Fell immer wieder nach hinten, was den Vierbeinern sichtlich gut tat. Am Schluss flochten sie aus den Mähnen Zöpfe und kämmten den Schweif.

Derart gut gestylt wurden nun Timon und Pumba auf den Reitplatz gebracht. Dort angekommen, durften die Kinder, begleitet von Bachschneider und Fladerer, die Ponys an der Trense führen. Bevor es aber hinauf in den Sattel ging, stand erst ein wenig Theorie auf dem Programm.

Spielerisch wurde den Kindern zum Beispiel vermittelt, wie ein Pferd geleitet wird. Dazu schlüpfte ein Kind in die Rolle eines Pferdes und ein anderes war der Reiter. Dabei kamen selbst gebastelte Zügel zum Einsatz, die das „Pferd“ an die Arme gebunden bekam. In dieser Konstellation absolvierten sie einen Hindernislauf und das Kind, das das Pferd mimte, merkte schnell: Man darf nicht grob am Zügel ziehen. Zudem erklärte Bachschneider, wie man das Geschlecht bestimmt und welche Rassen und Bewegungsarten es gibt.

Dann aber war es endlich so weit: Bestens gerüstet mit ihrem Wissen, wie man mit Pferden richtig und gut umgeht, schwangen sie sich in den Sattel. Nachdem jeder seine Runden hoch zu Ross gedreht und wieder festen Boden unter den Füßen hatte, stellten sie mit roten Backen fest: „Das war sehr schön.“ Und so manches Kind wusste zu diesem Zeitpunkt: Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.