Großmehring
Das alte Rathaus hat bald ausgedient

Großmehring plant Neubau Seegras im Weinzierlweiher wird gemäht

20.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Ausgedient: Die Verwaltung zieht bald aus dem alten Rathaus aus. Ein neues wird gebaut. - Foto: Gerstmayer

Großmehring (DK) Mit dem Bau eines neuen Rathauses befasste sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend. Das alte ist zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Ein weiteres Thema war die Ortsdurchfahrt. In die Entwürfe wurden die in zwei Anliegerversammlungen geäußerten Wünsche eingearbeitet.

Peter Prasch vom Regensburger Ingenieurbüro U.T.E. stellte den geänderten Gestaltungsplan für die Ortsdurchfahrt vor. Parkplätze sollen im Vergleich zum Marienplatz deutlich markiert werden. Einen regen Wortwechsel gab es zum Baum vor der Bäckerei. "Wenn alle Bürger wünschen, dass er weg ist, dann sollten wir uns dem nicht widersetzen", betonte Bürgermeister Ludwig Diepold. Marianne Stadler (CSU) als Anwohnerin der Regensburger Straße direkt betroffen, sagte: "Ich bin für den Erhalt." Damit gehörte sie nicht zur Mehrheit. Bei der Abstimmung plädierten 17 Gemeinderäte für die Fällung.

Prasch will bis Herbst eine Entwurfsplanung vorlegen. Im Winter könne dann eine Ausschreibung vorgenommen werden. Er schätzt, dass im Frühjahr 2017 mit dem Bau begonnen werden könne. Da die Straße nicht voll gesperrt werden kann, rechnet er mit einer sechsmonatigen Bauzeit. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen belaufen sich nach Schätzungen auf 780 000 Euro.

Wesentlich teuerer wird das neue Rathaus, um das sich die Architektin Petra Schober kümmert: Die Architektenmodelle sollen Sachpreisrichter begutachten und bewerten. Seitens der Gemeinde sind dies Bürgermeister Ludwig Diepold, Thomas Heindl (CSU), Monika Schneider (UW) und Helmut Sielaff (SPD). Als Fachpreisrichter fungieren Thomas Eckert aus Regensburg, Markus Omasreither aus Weichering/München, Franz Balda aus Fürstenfeldbruck, Stefanie Seeholzer aus Landshut und Gabrielle Bruckmayer aus Altötting. "Ingolstädter Architekten sind da bewusst nicht dabei. Sie sollen sich am Wettbewerb beteiligen", sagte Schober. Sie und die Gemeinderäte notierten sich gleich eine Vielzahl von Planern, die gebeten werden, Entwürfe einzureichen. Die Abgabe der Entwürfe soll im Februar erfolgen, das Preisgericht tagt voraussichtlich im März. "Das braucht alles etwas Zeit", erwiderte Schober einigen Gemeinderäten, die meinten, es könne doch schneller gehen.

Schober, eine selbstständige Architektin, stellte den Gemeinderäten das geänderte Raumprogramm vor: Der Sitzungssaal des Gemeinderats soll 90 Quadratmeter umfassen, Bürgermeister Ludwig Diepold wird in einem 30 Quadratmeter großen Büro arbeiten und die Bücherei mindestens 200 Quadratmeter Fläche umfassen. Sie meinte, die Bibliothek dürfe ruhig etwas größer sein, ein Lesecafé mit Selbstbedienung diene als Treffpunkt. Sie riet den Gemeinderäten, sich in Ismaning umzusehen, dort sei das wunderbar gelöst. Die dortige Bücherei habe mehr als 300 Quadratmeter.

Werner Schneider (UW) meinte, man solle schon jetzt nachdenken, was aus dem alten Rathaus werde. Dieses Gebäude könne man doch wunderbar für Kultur nutzen. Zweiter Bürgermeister Helmut Sielaff fand, die Bücherei gehöre ins neue Rathaus. Wenn Bürger beispielsweise warten müssten, könnten sie diese Zeit gut im Lesecafé verbringen. Im Herbst soll das Thema "Neues Rathaus" erneut im Gemeinderat behandelt werden. Diepold berichtete noch von einer Schulverbandssitzung. Da nur 16 Schüler Interesse hätten, werde es in Großmehring keine Mittelschulklassen geben. "Das ist schade."

Amalie Rusch (UW) sagte, die Lautsprecheranlage auf dem Friedhof sei eine Schande für die ganze Gemeinde. Die Reden seien kaum verständlich. Laut Diepold ist die Anlage in Ordnung. Er empfahl, die Bediener nochmals einzuweisen.

Der Bürgermeister gab bekannt, dass am Weinzierlweiher eine Mähkuh eingesetzt werde, um dem wild wuchernden Seegras Herr zu werden. Das Gerät soll noch in dieser Woche zum Einsatz kommen.