Großmehring
Schließung wohl unwiderruflich

Wenig Hoffnung für Großmehringer Tagespflege - Schule wird umgebaut

18.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr
Eine Mappe mit 1700 Unterschriften überreichte Anita Kobel an Bürgermeister Ludwig Diepold. Die Unterzeichner sprechen sich für den Erhalt der Tagespflegestation in Großmehring aus. −Foto: Gerstmayer

Großmehring (DK) Die Schließung der Tagespflegestätte in Großmehring kann wohl nicht mehr verhindert werden. Dies wurde in der jüngsten Sitzung der Gemeinderäte am vergangenen Dienstag deutlich. Diese entschieden darüber hinaus, zwei Kindergartengruppen in der Schule einzurichten.

Gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung hatte Monika Schneider, UW-Fraktionssprecherin, noch einmal das heiße Eisen Tagespflege aufgegriffen. "Wir haben erst vor drei Monaten erfahren, dass die Einrichtung geschlossen wird", sagte die Rednerin. Man könne dies nicht so einfach hinnehmen. Die Kündigung seitens der Caritas sei jedoch unwiderruflich. Schneider äußerte die vorsichtige Hoffnung, dass es unter einer anderen Trägerschaft weitergehen könnte.

Schneider und einige Patienten der Sozialstation hatten 1700 Unterschriften für den Erhalt gesammelt (wir berichteten) . Diese überreichten sie nun an Bürgermeister Ludwig Diepold (UW). Der Rathauschef erläuterte, er habe am Freitag einen Termin bei der Diözese Regensburg. Er fahre allerdings ohne Hoffnungen in die Domstadt. Diepold bekräftigte erneut, er sei über die Entscheidung zur Schließung der Tagespflegestation Großmehring nicht informiert worden. Zweiter Bürgermeister Helmut Sielaff (SPD) stellte in diesem Zusammenhang klar, dass bei der entscheidenden Sitzung der Caritas der Bürgermeister der Gemeinde Großmehring nicht stimmberechtigt gewesen sei.

Eine wegweisende Entscheidung trafen die Gemeinderäte mit zwölf zu acht Stimmen darüber hinaus in Sachen Kinderbetreuung - für den Umbau der Schule und damit gegen Container. In der Schule werden Räume saniert, damit sie im Kindergartenjahr 2018/19 für zwei Gruppen zur Verfügung stehen. Dieses Provisorium soll so lange dienen, bis die neue Kindertagesstätte fertig ist.

Vorangegangen war eine hitzige Debatte: CSU-Fraktionssprecher Thomas Heindl sprach sich nachhaltig gegen einen Umbau der Schule aus. Kindergartenkinder seien von Natur aus laut, und für Schulkinder sei dieser "Lärm" störend. Zweiter Bürgermeister Sielaff sagte dagegen: "Es ist Zeit, die Schule in Angriff zu nehmen." Container seien im Sommer heiß und im Winter kalt. Roland Oberbauer (UW) meinte, die Gemeinde müsse sich drüber im Klaren sein, dass man nie mehr eine Hauptschule bekomme. Schon allein deshalb sei es sinnvoll, das Gebäude umzubauen. Herta Zauner (SPD) wünschte sich eine Planung, die ermöglicht, die Räume später als Hort nutzen zu können.

Bürgermeister Diepold stellte vor der Diskussion einen Bedarfsplan für das Kindergartenjahr 2018/19 vor. Er gehe von 35 Plätzen im katholischen Kindergarten, von 25 im Gemeindekindergarten und 17 in Demling aus. Ein großes Fragezeichen stelle die fünfte Gruppe im katholischen Kindergarten dar. Dazu gebe es noch Gespräche. Aber letztendlich liege die Entscheidung bei der Diözese Regensburg. Laut Diepold liegen die Kosten für den Umbau der Schule bei rund 500 000 bis 600 000 Euro. Das seien jedoch vorsichtige Schätzungen. Genaue Zahlen seien erst nach den Detailplanungen zu ermitteln.

Der Bürgermeister stellte die Situationsanalyse der Ingolstädter Verkehrsbetriebe vor: 2016 habe es rund 55 300 Fahrgäste bei den Linien 25 und 26 gegeben. Mit eingebunden werde künftig das neue Einkaufszentrum "Fluderbuckel", das im November öffnet. Eine Haltestelle werde es dort auf einer Linie im neuen Fahrplan geben. Wenig angenommen werde, so Diepold, die Route zu Audi, da sie über Mailing-Feldkirchen laufe und deshalb als unattraktiv empfunden werde.

Eine Debatte gab es bezüglich des Bebauungsplans "Westlich des Stättenwegs" in Pettling. Georg Mayer möchte dort eine Produktionsstätte für Autoteile errichten. "Für die kleine Ortschaft ist das eine zu große Halle", meinte Gemeinderätin Kathrina Preisinger (ABG). Die Gemeinderäte einigten sich darauf, der Antragsteller möge eine detaillierte Planung vorlegen.

Diepold berichtete, es gebe seitens der Bürger immer wieder Kritik an den Bäumen im Friedhof. Gräber im "baumfreien Teil" würden als privilegiert betrachtet. Mehrere Gemeinderäte äußerten dagegen, gerade die drei Säuleneichen seien attraktiv. Und dass im Herbst Laub von den Bäumen falle, sei doch völlig normal. Der Bürgermeister verwies zudem auf die Satzung, die Riesel nicht vorsehe. Die Gemeinde werde die entsprechenden Teile des Friedhofs in Kürze mit Rollrasen ausstatten. Sollten Bürger erneut Steinchen ausbringen, lasse die Gemeinde diese kostenpflichtig entfernen.