Gerangel um das Gießerei-Gelände

20.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:10 Uhr
Planung ohne Erhalt des alten Verwaltungsgebäudes: OB Lehmann, die Architekten Sänger und Klein und FH-Präsident Gunter Schweiger im vergangenen Jahr bei der Vorstellung des Siegerentwurfs für das Gießerei-Gelände. −Foto: Herbert

Ingolstadt (smr) Die Fronten verhärten sich: Während sich das Landesamt für Denkmalpflege für den Erhalt des ehemaligen Verwaltungsgebäudes auf dem Gießereigelände einsetzen will (wie auch Stadtheimatpfleger Christian Dittmar), beobachtet das Staatliche Bauamt diese Entwicklung mit Besorgnis.

  „Ich bedauere, dass das gute Ergebnis des Wettbewerbs möglicherweise in Frage gestellt wird“, sagt Baudirektor Harald Löhnert, Leiter des Bereichs Hochbau, zum DONAUKURIER.

„Wenn wir jetzt etwas ändern, dann hat das große Auswirkungen für das Gesamte. Daran möchte ich aber nicht gerüttelt wissen.“ Warum aber wurde den Architekten beim Ideenwettbewerb der Erhalt des Gebäudes überhaupt freigestellt, wo es doch unter Denkmalschutz steht? Die Stadt Ingolstadt und das Staatliche Bauamt als Auslober führen dies auf einen Realisierungswettbewerb aus den Jahren 1996/97 zurück.

Damals, das soll eine Aktennotiz belegen, habe das Landesamt für Denkmalpflege sein Einverständnis gegeben, dass im Auslobungstext der Erhalt des Gebäudes nicht zwingend vorgegeben wird. Die Denkmaleigenschaften des Gebäudes seien schließlich auch durch mehrfache Umbauten im Inneren beeinträchtigt, so Löhnert. Der Wettbewerbssieger, das Münchener Büro Klein & Sänger, soll jetzt im Auftrag der Stadt noch einmal prüfen, ob das historische Verwaltungsgebäude nicht doch erhalten bleiben kann.

Der Entwurf der Architekten sieht bislang den Abriss vor und schafft laut Löhnert ein ausgewogenes Platzgefüge und wohlgesetzte Blickachsen – insbesondere auf Rossmühle und Neues Schloss. „Wir haben die Orientierung unserer Grundrisse darauf abgestellt. Das ist eine städtebaulich sehr wichtige Situation mit dem Hochschulplatz, die ich nicht verschlechtert finden möchte.“